[Beth, Galen] Handwerkszeug

Während ihrer Ausführungen blieb Galens Miene steinern. Dann nickte er knapp.

"Einen zweiten Zauber musst du noch selbst wirken... Einen Zauber, der bewirkt, dass deine Mitmenschen größere Stücke von dir halten. Magier, die diesen Zauber erkennen, werden dich natürlich für eine Poseur halten und die Nase rümpfen... Aber ein Schläfer lässt sich damit blenden. Der Plan ist also wir folgt: Ich werde den Schmied in die richtige Stimmung bringen und du wirst ihn bequatschen."

Also darf ich doch zaubern! Das ist doch schon mal etwas... klingt praktisch, wenn einen dann die Leute mehr schätzen. Für Schule oder so sicher super.. da hängt ja auch kein Magier rum - hoffentlich. Poseur - Mensch, Galen...
Sie kopierte sein knappes Nicken und starrte ihn einen Augenblick an. Dann schüttelte sie kurz den Kopf und fragte:

"Sagst du mir, wie das am besten funktioniert?", fragte sie bemüht nicht zu ungeduldig zu klingen. "Und möchtest du lieber ein Lehrer oder sowas oder nur ein befreundeter Typ mit Auto sein, falls die Frage aufkommt? Nur um was schon mal geklärt zu haben.."

"Wie kommst du darauf, dass sich irgendjemand fragt, wer ich bin?" fragte er sie mit einem verschmitzten Lächeln. "Ich kann sehr diskret sein, wenn ich will."

"Und was den Zauber angeht: Würde ich machen, bringt aber bei genauerer Betrachtung leider nichts. Denn der Zauber ist knifflig und braucht mehr Vorbereitungszeit, als wir sie gerade haben. Vor allem müssten wir das Ziel des Zaubers sehen können und du müsstest dann seine mentale Verteidigung durchbrechen... So wie es dir bei mir eben nicht gelungen ist." Er räusperte sich kurz

"Damit sind wir auch bei Lektion Zwei im Umgang mit dem Abgrund angekommen: Er ist nachtragend und aufmerksam. Wir Hüter glauben, das jedes Paradox den Abgrund stärkt. Deswegen ist jeder Zauber, der den Abgrund herausfordert auch so katastrophal. Es ist jedes Mal ein weiterer Tropfen in ein Fass voller Schrecken. Und das dem so ist, würdest du spüren, würdest du nun erneut einen Zauber zu weben versuchen. Denn der Abgrund ist nun aufmerksam auf dich geworden und es wird dir viel schwerer fallen, seine Macht einzuschränken. Du würdest mehr Mana verbrauchen müssen um ihm entgegen zu treten." Er besah sie sich kritisch.

"Die Erfolgschancen, selbst mit starken Yantras, sind daher marginal. Und das Risiko, sowie Kosten des Zaubers stehen in keinem Verhältnis dazu." konkludierte er.

"Was du jedoch tun solltest, sobald du ihn siehst, ist sich sein Wesen genau anzusehen. Weißt du, was ihn antreibt, kannst du dies nutzen, um ihn besser zu überreden. Mach das, sobald du seine Hand schüttelst."

"Kapuze aufsetzten und unsichtbar sein, ja?", fragte Beth scherzhaft dazwischen als er von seiner unglaublichen Diskretion sprach, aber biss sich dann  auf die Lippe um seinen Ausführungen weiter zu lauschen.
Dabei sank ihre Stimmung wieder in unglaubliche Tiefen. Sie biss die Zähne zusammen - und ärgerte sich maßlos. So ein verdammt- macht er das eigentlich extra? Pokerface, verdammt! Gut so, Dummi... Doch nicht zaubern, was ne miese Sache... aber klingt ja so als wäre das ohnehin eine blöde Idee. Ist doch alles kacke... bringt das eigentlich gar nichts... Oder bin ich einfach nur mega unfähig?

"Ich habe verstanden", sagte sie recht knapp und nickte wieder leicht, als er geendet hatte. Also doch nur was anderes... was lahm genug ist für nen Dummi wie dich, Beth. Genau.

"Da das nicht beeinflussen ist, sollte das ja deutlich einfacher sein", meinte Beth schließlich vorsichtig und leicht fragend am Ende.
"Ähm... sollen wir dann los? Oder muss ich... ähm... jetzt aktuell noch etwas wichtiges wissen?"

"Nein." Aber jetzt bin ich damit dran, ein paar Dinge von dir zu erfahren.

Er öffnete den Eingang des Boothauses ging wieder in Richtung seines PKWs. Auf dem Weg dorthin durchstriff er einen bedeutungsvollen Park, der ihn unweigerlich an Schmetterlinge erinnerte..

"Wie lief es eigentlich mit Kurunta?" interessierte er sich.

Beth lief neben ihm her und war in etwas trübselige Gedanken versunken - Unfähigkeit ist schon was blödes - und wurde aus diesem herausgerissen, als Galen plötzlich nachfragte.

Sie zuckte mit den Schultern.
"Recht gut, denke ich. Ich durfte ihn etwas ausfragen. Und wir mussten diesem komischen Vieh auch ne Weile hinterherlaufen, da war das ganz okay",  sie grinste fast ein wenig, als sie das sagte. Schüttelte den Kopf und unterbrach die Zusammenfassung selbst, um eine Frage zu stellen.

"Was hat der eigentlich gegen dich? Kurunta war ja in etwa so begeistert von dir wie meine Eltern von äh - Satanismus"

Immer diese ständigen Ablenkungen und Gegenfragen von ihr... Anstrengend., dachte Galen regungslos.

"Was für ein komisches Ding?" fragte Galen sie mit Interesse in der Stimme und überging ihre Rückfrage einfach.

Beth schwieg kurz, offenbar damit beschäftigt die Gedanken zu ordnen. Sie ignorierte die fehlende Antwort auf ihre Frage ebenso, wie Galen schon ihre Frage ignoriert hatte. Dann atmete sie tief ein:

"Ich meinte eigentlich den Schmetterling. Aber wo wir schon bei den komischen Dingen sind... wir sind dann schließlich in so einen versteckten Keller. Da waren ganz viele Bücher drin... und eine ziemlich... ähm... alte Leiche." Wieder eine Pause. Ist für ihn sicher nichts besonders interessantes, so als Nekromant... oder grade deswegen doch?
"Es hat fürchterlich gestunken. Und wo wir uns umgeschaut haben ist die Leiche - plötzlich aufgestanden und hat uns angegriffen... also eigentlich Kurunta. Manat war grade nicht da - ich glaube sie sollte irgendwas holen oder so - und ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Ich meine, was macht man denn bei so was bitte sinnvolles?", sie sah auf ihre Hände hinab ohne sie wirklich zu sehen - sonst wäre ihr vielleicht aufgefallen, dass sie wieder angefangen hatten leicht zu zittern. Immer noch deutlich abwesend wirkend erzählte sie fast tonlos weiter:

"Ich habe irgendeinen Zauber gewirkt... dadurch hielt dieses Ding dann Kurunta nicht mehr fest. Kurunta hat auch noch irgendwas gemacht, damit das Ding weggeschleudert wurde oder so. Das war merkwürdig... wir sind dann weggelaufen. Und wo wir dann fast aus dem Keller waren, war Manat wieder da. Wir sind also wieder zurück und das Ding war weg." Zum Glück. Oh man, ich hasse es so unfähig zu sein...

"Was macht man, wenn man von einer Leiche angegriffen wird?", fragte sie schließlich noch mal, ohne ihn anzusehen. Sie merkte endlich, was ihre Hände da taten und steckte sie schnell in ihre Hosentaschen.
"Und wenn die nicht einfach nur etwas beschützen will?"

Ihre Erzählungen begleiteten mehrere Ach du je's, Mhms, und andere Involviertheit anzeigende Begleitsignale.

"Ich denke, du hast zumindest nichts falsch gemacht. Du hast dich und Kurunta in Sicherheit gebracht. Das genügt für den Anfang." lobte Galen Beth. "Um zurückzuschlagen muss man schon genauer wissen, womit man es zu tun hat. Das benötigt eine genaue Beobachtungsgabe und Recherche. Die meisten übernatürlichen Gegner haben Schwächen, die man ausnutzen kann. Silber, Sonnenlicht... sowas eben. Dafür muss man nur genau wissen, womit man es zu tun hat" erklärte er ihr. "Und sich bewegende Leichen... Das ist leider sehr unspezifisch."

"Ist dir irgendetwas besonderes aufgefallen an der Leiche, was dir helfen kann, sie zu klassifizieren?" fragte er mit einem aufbauenden Lächeln. "Frau Detektivin?"

Sie verzog ein wenig den Mund bei dem 'Frau Detektivin'. Wow. Jetzt darf ich mich also auch noch wie ne Fünfjährige befragen lassen..., nahm die Hände wieder aus den Taschen, spielte ein wenig an ihrer Uhr herum und ging, den Blick auf ihre Füße senkend, ein paar Schritte schweigend - Oh man darf ich ihm das alles überhaupt erzählen? Es würde mir ja eigentlich nicht verboten... und er ist eigentlich der einzige, der grade... egal. Erzählen! - und sagte dann langsam:

"Was ist denn das richtige, was man tun sollte wenn jemand wie...." Nein, Dummi, sag jetzt nicht du! "Ähm... ein Erwachter die Leiche eines Verstorbenen" Oder seine eigene Leiche, widerlich! "Dazu abkommandiert, jemanden anzugreifen?"

Zu infantil., analysierte Galen seinen Fehler.

"Wie bereits gesagt, kommt das auf die Umstände an. Wenn man sie nicht kennt, bringt man am besten sich und alle die man kann in Sicherheit. Wenn du eine genauere Antwort haben willst, brauche ich ein genaueres Bild von den Umständen." wiederholte er sich.

"Es geht mir doch nicht nur um die Situation!", rutschte es Beth heraus. Sie biss sich fest auf die Lippe und starrte auf dem Boden. Oh man... das ist doch gar nicht das Problem. Warum kapiert er das nicht?

"Entschuldige. Es ist nur... allein wäre ich wohl nicht... also - Ich denke das ich allein ziemlich aufgeschmissen wäre", sagte sie leise. Und außerdem hatte er doch schon erklärt, dass ich mir magische Erklärungen verdienen muss. Also ist das ja sowieso egal...
"Aber ist schon okay. Ich denke mit der Zeit werde ich wohl lernen, mit sowas umzugehen..." Sie lächelte matt. Wenn ich vorher nicht draufgehe. Solang mich nicht alle ausschließen zumindest...

Galen schüttelte den Kopf.

"Man lernt, indem man Magie erfährt." erwiderte Galen. "Wenn du mich nicht an deiner Erfahrung teilhaben lässt, kann ich dir nicht helfen, aus ihr zu lernen."

Er zuckte mit den Schultern.

"Aber ja, ich bin sicher mit der Zeit wirst du schon lernen, mit sowas alleine umzugehen. Falls du lange genug überlebst, meine ich." ergänzte er sarkastisch.

"Ist ja nicht so, als hätte ich dir bisher je etwas Böses gewollt und hätte nichts Besseres zu tun, als dir zu helfen. Jetzt muss ich dir auch noch alles aus der Nase ziehen." murmelte er vor sich hin.

Beth schluckte. Mist... jetzt ist er sauer... was nun...? Einlenken. Verdammt. Mach was, Dummi!
"Ich - Sorry. Ich weiß nicht, was wichtig ist... was möchtest du wissen?"

Sie schluckte kurz. Mehr. Du brauchst ihn.
"Oder möchtest du es dir einfach anschauen?", fragte sie sehr leise und blinzelte zu Galen rüber.

Galen schüttelte den Kopf.

"Ich möchte es mir nicht einfach anschauen, nein. Du hast Interesse an dem Orden, oder? Dann musst du auch die Kontrolle über die Ordensgeheimnisse haben. Verantwortung dafür tragen." Er überlegte kurz.

Aber trotzdem... Wenn hier ein Untoter herumläuft ist das offenschtlich eine Gefahr für den Schleier.

"Wenn du keine Worte hast für das, was du sahst, kannst du es zeigen, was du mir nicht sagen kannst. Ich werde den Zauber so einrichten, dass du mir nur sendest, was du willst und nichts anderes."

Dann sah sie Galens kalten, nebelhaften, grausigen Nimbus und das telepathische Band, das nun zwischen ihnen bestand.

Beth schluckte und nickte auf seine erste Frage. Verdammt. Mach ich eigentlich alles falsch?
Dann drückte sie sich die Fingernägel in die Handflächen und ließ die Bilder von der Begegnung mit dem toten Ding vor ihrem inneren Auge entstehen. Was kann ich ihm zeigen?
Schließlich sendete sie ihm den Angriff des toten Körpers, ihre Reaktionen, wie sie zurück zu dem Raum gingen - einige Zeit übersprang sie - und dann nur noch die Erkenntnis, was da los war, das Bild des Inhaltsverzeichnis des Buches. Die Bilder waren teilweise getränkt von Gefühlen - Panik, Überforderung, Freude. Und Wut - unbestimmt und auf nichts spezielles gerichtet... Sie schlug die Augen auf - wann hatte sie sie eigentlich geschlossen - und starrte Galen an.

"Zufrieden?", fragte sie leise.

"Meine Emotionen tun nichts zur Sache." erwiderte dieser schroff. Ein Lich. Ein untoter Magier... Hieromagus steh uns bei. Der Zauber erlosch.

"In dem Fall konntest du nichts tun. Du kannst froh sein, mit der heilen Haut davongekommen zu sein... Aber was dir dabei helfen sollte, ist eine Kraft, die beinahe alle Magier beherrschen. Das Schild. Es ist kein Zauber im eigentlichen Sinne. Aber du speist Mana in dich selbst und erzeugst einen schwachen Illusuonseffekt der dich woanders erscheinen lässt, als du bist... Wir können das nachheer ein bisschen üben, aber eigentlich geht das ganz intuitiv."

Er verzog das Gesicht.

"Und im Umgang mit unbekannten, wahrscheinlich bösartigen Magiern ist ein Gedankenschild immer praktisch. Der schützt dich vor Beeinflussungen und telepathischen Angriffen. Ist aber recht kostspielig, da einigermaßen komplex."

"Wenn du das sagst", sagte Beth mit merkwürdig müder Stimme auf seine erste Aussage hin. Oh man Galen, wie wäre es mal mit nett sein? Ich hab ja nur gefragt...
Sie spielte ein wenig an ihrer Armbanduhr herum, während sie Galen zuhörte und dabei fest auf den Boden vor ihren Füßen sah. Schließlich sah sie auf und blickte ihn wieder an.

"Ein Schild klingt praktisch", sagte sie und mühte sich ein Lächeln ab, legte den Kopf ein winziges bisschen schief und fragte dann weiter und etwas aus dem Zusammenhang gerissen:
"Warum macht man so etwas, Galen? - Ich meine, wie kommt man auf die Idee so etwas mit sich zu machen wie - der..." Sie atmete einmal durch und sprach dann so leise, den Blick wieder auf den Boden gesenkt, dass es fast nicht an Galen gewandt zu sein schien.
"Er wird gesucht. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn wir ihn gar nicht erst aufgescheucht hätten..." Ist es meine Schuld, wenn jemandem etwas passiert? Immerhin bin ich diesem Schmetterling gefolgt...

Ein Untoter in einem Buch. Womöglich ein Lich, der im Temenos seinen Unfrieden treibt.

"Du bist gerade erst erwacht und könntest von deinem Jugendzimmer aus den Präsidenten der Vereinigten Staaten zwingen den roten Knopf zu drücken. Natürlich, vorausgesetzt, er wäre nicht magisch vor solchen Attacken geschützt..." Galen begann vor sich hin zu murmeln. "Meine Güte... Man fragt sich, warum manche ihm nicht zumindest einen funken Verstand dann auch haben zaubern können... Freier Wille, Volksentscheid und sowas vermutlich..."

Dann wieder lauter: "Naja, wie auch immer. Das kannst du von dir zuhause aus tun... Natürlich wäre es besser, wenn die Jagd etwas subtiler begonnen hätte, aber so ist es jetzt. Mach dir keine Sorgen wegen dem, was du angerichtet hast. Alle Steine fallen eines Tages. Ob heute oder morgen, ist lediglich eine Frage der Zeit. Und so hatte es weniger Zeit zu tun, was auch immer es tat. Niemand ist einfach nur unsterblich und schläft dann den ganzen Tag."

Er räusperte sich.

"Womit wir bei deiner Frage sind: Magier denken schnell, dass die Welt sich nur um sie... Oder noch schlimmer nur wegen ihnen dreht. Diese Magier denken dann, dass ihr Tot katastrophal enden würde, oder dass sie noch etwas erreichen müssen, ehe sie sterben... Oder das der Tot selbst ein Unheil ist, wie für Frankenstein... Manche haben einfach Angst, denke ich." Er zuckte mit den Schultern.

"Was für edle Ziele sie dann auf die Suche nach der Unsterblichkeit führte, es dauert nicht lange, ehe die Suche danach nicht mehr Mittel zum Zweck wird, sondern der Zweck selbst."

Von zuhause aus... krass. Oh man ist das heftig, dann würde das auch - nicht jetzt, aufpassen - unterbrach sie ihre abschweifenden Gedanken, während sie wieder eine Strähne ihres Haares nach hinten strich. Sie atmete einmal tief durch und hörte sich dann recht ruhig (und zumindest relativ konzentriert) an, was Galen weiter zum Thema Unsterblichkeit und Magier zu sagen hatte.

"Ich glaube nicht, dass ich mir da so einfach keine Sorgen mehr drüber machen kann. Immerhin läuft das - äh der... hier rum und hat wer weiß was vor", sie zuckte mit den Schultern und lächelte schwach. Und es hilft auch nicht wirklich zu wissen, dass er vermutlich größenwahnsinnig ist oder aus irgend einem anderen Grund sehr an seinem Leben hängt. Je mehr ich mitkriege, desto heftiger wirds echt...

Galen nickte ernst.

"Ja, das sehe ich ein." erwiderte er telepathisch an sie. "Du hast einen Stein in Bewegung gebracht und merkst, wie sich eine Lawine löst. Nun weißt du nicht, welchen Schaden sie anrichten wird."

"Umso wichtiger, dass wir dir jetzt ein Instrument erschaffen, dass dir hilft deine neu gewonnene Macht zu kontrollieren. Denn aus großer... Spiderman und so." Er lächelte schmal, aufbauend und sah erst sie, dann die Schmiede an.

"Bereit?"

"Spiderman und so", echote sie leiser und lächelte ein wenig. Dann richtete sie sich kerzengrade auf, schüttelte die Haare aus dem Gesicht und betätigte die Klingel neben dem Tor.

"Bereiter wirds nicht so schnell"

"Also dann." Galen öffnete Beth die Tür in die Schmiede.

"Guten Tag", begrüßte sie die gelangweilte Stimme des dünnen, jungen Mannes, der hinter einem massiven Tresen aus dunklem Holz mit Eisenbeschlägen im Kassenareal des Ladens saß und nur sehr kurz von seinem Smartphone aufsah.

Der Laden war winzig klein und ziemlich durcheinander, aber dafür umso charmanter. Kleine Eisenskulpturen standen auf Tischchen mit geschwungenen schwarzen Beinen, diverse Beschläge, Nägel und Verschlüsse lagen in diversen Grabbelkisten aus. Etwas weiter hinten sah man eine Auswahl an Gartenzäunen, gequetscht auf einer Art Indoor-Terrasse, die langsam von einer Efeupflanze erobert wurde, die man in einem Pflanzkübel in die hintere Ecke gedrängt hatte. An den Wänden hingen Bilder von Häusern, die wohl mit Balkongeländern oder Zäunen versehen worden waren.

"Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?", fragte der Halbstarke mit einer gedehnten Genervtheit in der Stimme. Von weiter hinten im Laden, hinter einer Tür im Rücken des Jungen, tönten rhythmische metallische Schläge.

Galen wandte sich von dem Gespräch etwas ab und begann, gelangweilt die Bilder an der Wand zu mustern - ganz so, wie man es von jemanden in Abwartestellung erwarten würde.