[Beth, Galen] Handwerkszeug

"Guten Tag", antwortete Beth in einem deutlich entusiastischeren Tonfall als er, ging zügig ein paar Schritte näher zum Tresen hin und lächelte den Mann freundlich an. Schadet nie.

"Ich würde hier gern ein Praktikum machen. An wen darf ich mich diesbezüglich wenden?" Oh man... ich klinge wie mein Vater bei geschäftlichen Anrufen. Verrückt. Aber der hier darf das ja sicher nicht entscheiden. Hoffe ich...

Er ließ eine Mischung aus einem Grunzen und einem Lachen hören.

"N Praktikum? Hier? Du? Okay..."
Ein ungläubiges Kopfschütteln.

"Das macht die Chefin. Geh da mal in der Werkstatt fragen."
Mit einer knappen Geste zeigte er auf die Tür hinter ihm.

"Immer dem Gehämmer nach."

"Vielen Dank!", sagte Beth lächelnd. Blödmann! Warum sollte ich das nicht machen wollen? Nur weil ich nicht danach aussehe? Aber zumindest die Wegbeschreibung ist eindeutig... Mit einem kurzen Blick zu dem Mann ging sie an ihm vorbei und durch die Tür. Immer dem Gehämmer nach...

Ein kleiner Gang, sie folgte dem rhythmischen Klirren von Hammer auf Metal und erreichte eine kleine, auf äußerst kreative Weise vollgerümpelte Werkstatt. Neben einer modernen aber gleichzeitig stylischen Propangas-Schmiede aus Vulkanstein stand eine kleine, robust gebaute Frau mit Schutzbrille und schwerer Lederschürze, die einen Hammer wieder und wieder auf ein glühendes Stück Metall niedersausen ließ. Sie bemerkte Beth zunächst nicht.

Irgendetwas war merkwürdig. Der Hammer zog Beth's Blick magisch an, wie ein hypnotisierendes, vertikales Pendel - auf, ab, auf, ab.

Spoiler:

Ihr Blick folgte den Hammer, während sie still in der Tür stehen blieb und ihr ein Haufen Fragen durch den Kopf schossen: Ein Hammer? Krass, ist das echt überall? Was geht da ab? Was macht das - wie macht es das - was ist das? Ohne noch weiter darüber nachzudenken - ohne überhaupt über die Folgen nachzudenken - konzentrierte sie sich mehr auf ihre Sicht.

Das Pandemonium eröffnete sich ihren Blicken und gab die höheren Zeichen von Raum und Gedanken preis. Die psychischen Ströme der Schmiedin wurden ihr offenbar, ebenso wie die genauen Abmessungen der Schmiede, geordnet in die eingeschnürten Symbole der euklidischen Kontinuität.

Der Hammer, Ziel ihrer Neugierde, war ebenfalls umwunden von gedanklichen Energien - es war nicht nur irgendeine Energie des Gedankenarkanums, es hatte fast den Anschein, als ob das Werkzeug selbst so etwas wie Gedanken hatte - ein denkender Hammer!

Spoiler:

Rätselhafte Symbole wanden sich um diesen Hammer, sie erschlossen sich Beth nicht so ganz.

Spoiler:

Ich will das jetzt verdammt noch mal wissen! Die Gedanken an ihrendwelche Warnungen kamen ihr nicht einmal... Beth konzentrierte sich mehr auf die Empfindungen, versuchte dieses Gefühl zu greifen, nein, diese Hände zu greifen und herauszubekommen, was genau sie bewirkten... Während sie sich konzentrierte wirkten sie Hände plastischer, schienen in geisterhafte Körper überzugehen, die nicht vollständig und verquer wirkten und Beth verwirrten, wenn sie versuchte sie ganz zu erfassen. Sie bildeten die Symbole um den Hammer, schienen diese genau darstellen zu wollen und dabei immer wieder kleine Veränderungen vor zunehmen und ihre Gestalt in gedankenschnelle zu ändern, weshalb sie ständig in Bewegung blieben.
Und Beth versuchte nun in diesen Konstrukten ihren Sinn zu sehen.

Spoiler:

Arbeitsam und flink bewegten sich die vielen körperlosen und halbkorporierten Astralhände herum. Sie wirkten hochkonzentriert auf den Schaffensprozess und schienen dirigierende Gesten aller Art zu vollführen.

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Beth blieb auf Abstand versuchte die Gesten der Hände zu deuten, verglich sie mit Beschreibungen von Gesten aus den Büchern, die ihre Mutter niemals in ihrem Zimmer finden durfte - solchen von abergläubische Hexereien, die vielleicht nicht der 'wirklichen' Zauberei entsprachen aber doch in ihr ihren Ursprung haben könnten?
Sie meinte ein paar der Bewegungen zu erkennnen...

Ihr wurde schnell klar, dass alle Hände einem Willen untergeordnet waren, einer dämonischen Präsenz tief im Inneren des Hammers. Diese war umhüllt von schattigen Wolken und leuchtete doch von innen heraus. Diese Symbolik kam ihr bekannt vor - aus ihren dämonologischen Studien bei den Neun Kreisen, die sie sehr viel eifriger gemacht hatte, als jede Hausaufgabe. Der Marid, ein rebellischer Dschinn, ein Dämon oder Geist der arabischen Mythologie. Diese stolzen Wesen hatten eigentlich ihren eigenen Willen, konnten aber ausgetrickst und unterworfen und so dienstbar gemacht werden. Während sie darüber nachgrübelte und in den mystischen Symbolen der verschlungenen Hände nach weiteren Indizien suchte, bemerkte sie, dass sich einige der Hände greifend auf sie zubewegten.

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Beth zuckte automatisch zurück, lächelte dann aber breit. Krass verdammt! Ein Marid... in Verbindung mit einem Hammer... ich kann damit umgehen, ich kann das! Was will er? Mitspielen, Beweggründe durchschauen, ihn dadurch austricksen. Man kann Leute nur austricksen, wenn man sie kennt ... ich kann das! Hallo, Herr Marid! Und damit ging sie ein paar Schritte vor - und reichte einem der geisterhaften Hände die Hand, während sie auf jede kleine Bewegung lauerte, Sinn in ihnen lesen wollte...

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