[Eliza] Der Zeit folgend- in ein magisches Leben

Der junge Mann sah aktiv weg, während sie ihn musterte.

"Ja, geh mal rüber. Ich rede dann in der Zwischenzeit nochmal mit wem anders, aber vielleicht schnacken wir dann nachher nochmal."

"Ja lass uns das machen! Also bis später!" Sie lächelte Belladonna an und ging dann zu dem Tisch hinüber.

Fleetwood lächelte ihr schon entgegen, während Bartók mit den Augen rollte und die Arme verschränkte. Der junge Mann, der zu ihnen herüber gesehen hatte, war in unscheinbare dunkle Kleidung gekleidet. Er lächelte unsicher.

"Liebes, das hier ist Flournoy. Flournoy... nun, sie hat noch keinen Namen", stellte Fleetwood vor.

"Hi", begann Flournoy und kratzte sich leicht fahrig am Hinterkopf.
"Wie gehts?"

Eliza ging mit schnellen Schritten auf den Tisch zu und lächelte, sie nickte Bartók zu und widmete sich dann Flournoy.

"Hey!" Sie schaute ihm in die Augen und strahlte ihn an."Belladonna meint du wüsstest was zu Kabalen?!"

Er wich ihrem Blick aus.

"Was zu Kabalen?", fragte er ihre Füße.

"Also... äh, ja, zufällig habe ich gerade was gehört. Jemand will eine neue Kabale gründen, und sucht dafür Leute aus jedem Orden."

"Ich bin hier oben!" Sie bückte sich, so das er ihr Gesicht sah und lächelte, ihn aufmunternd an. "Aber ich bin noch nicht offiziell in einem Orden?! Oder?" Sie schaute Fleetwood an, indem sie in ihrer gebückten Haltung ihren Kopf einfach schräg drehte und zu ihr hoch sah.

Dann drehte sie wieder ihren Kopf und schaute Flournoy wieder in die Augen. "Super das du da was weißt... bist du da auch dabei?!"

Seine Augen weiteten sich entsetzt, als sie sich einfach so in sein Gesichtsfeld schob. Er japste etwas vor sich hin und schaute nun an die Decke.

"Also... von meiner Seite aus bist du schon dabei", meinte Fleetwood mit einem sanften Lächeln.
"Aber offiziell muss das von der Versammlung bestätigt werden", warf Bartók giftig ein.
"Formsache!", gab Fleetwood spitz zurück.


"Ähm..."
Flournoy hatte sich wieder einigermaßen berappt.
"Naja, ich bin schon in einer Kabale und da eigentlich auch ganz glücklich. Ich suche sozusagen für jemand anderen im Freien Konzil nach Interessenten. Und naja, Fleetwood hat mir erzählt, du bist neu..."

"Ja das stimmt neu bin ich! Wer ist denn dieser jemand und warum fragt derjenige nicht selbst rum´? Das mit der Kabale muss ja gut passen...also, was ist das für eine Person und was soll das für eine Kabale werden?"

"Tja, also er hat viel zu tun und gehört zu einem anderen Orden und ist deswegen bei einigen von uns hier nicht so super erwünscht", meinte Flournoy genauso ausweichend wie sein Blick.

"Und wenn du wissen willst, was er so für eine Person ist, und was das für eine Kabale werden soll, dann... dann frag doch am besten direkt bei ihm nach", schlug er kleinlaut vor.

Der Blick von Eliza wurde misstrauisch, ihre Augen verengten sich, sie runzelte die Stirn und das Lächeln schwand ihr aus dem Gesicht.  

Ein unerwünschter Typ der zu wenig Zeit hat...mhhh... das klingt ja direkt richtig toll!...Ohh je! Aber ich sollte wohl erst mal mit dem Typ sprechen, mal sehen was das für einer ist. ......Flournoy sollte dringend mal locker werden! Vielleicht bestelle ich noch mehr Wein!

"Nicht erwünscht ja?" Dann sah sie nachdenklich im Raum umher. "Ich weiß nicht was das für mich bedeutet...aber gib mir doch einfach die Handynummer?" Sie holte ihr Handy hervor und schaute erwartungsvoll in Flournoys Gesicht.

"Oh... okay."
Er sagte ihr eine Mobilfunknummer.

Sie tippte die Nummer mit. "Unter welchem Namen?", fragte sie während sie Flournoy erneut ansah.

"Er nennt sich Galen."

"Ok, ist gespeichert!...So trinken wir jetzt was?", auffordernd sah sie ihn an und grinste schelmisch.

"Nein, ich trinke nicht. Tschüss!"
Damit ging er.

"Oh", meinte Fleetwood etwas überrascht ob des plötzlichen Abgangs.

Bartók schüttelte den Kopf.
"Psycho..."

Was ist jetzt passiert...der Junge sollte echt mal lernen zu entspannen...armes Würstchen...meine Güte

"Da ist er weg! Naja...", damit setzte sie sich neben Fleetwood, zu den beiden an den Tisch. "Will jemand von euch noch etwas zu trinken? Ich würde was bestellen, darauf brauche ich noch einen Wein!"

"Nein, danke."
Bartók stand entschieden auf und stolzierte davon.

Nun war es an Fleetwood, mit dem Kopf zu schütteln.
"Also... er ist heute aber auch zickig. Naja, ich trinke gerne ein Gläschen mit, das kann ja nicht schaden."

Sie zuckte mit den Schultern und bestellte Wein für Fleetwood und sich selbst.

Sie sah Fleetwood lächelnd an. "Denkst du es ist alles gut mit Flournoy? Das Bartók flüchtet, ok... hätte ich mir fast denken können!" Sie grinste tatsächlich etwas verlegen. "Ach sag mal kennst du diesen...", sie schaute auf ihr Handy und laß den Namen ab,"...Galen?"

Fleetwood lächelte mit mildem Mitleid.
"Flournoy hatte es nicht immer einfach. Er ist nicht der Typ, der gerne unter Leute geht, sondern beschäftigt sich lieber mit seinen Zahlen."

Die Bedienung nahm ihre Bestellung auf, während Fleetwood nachdenklich einen Dread in ihrer Hand drehte.

"Galen... ich glaube, so heißt er noch nicht lange. Er war bei der letzten Versammlung, wenn ich mich richtig entsinne, und hat einigen Leute nach dem Anschlag geholfen. Er war angeblich Schüler von einem berüchtigten Magier Namens Lovecraft, der vor einigen Jahren aus der Versammlung, dem Freien Konzil und San Francisco verbannt wurde, deswegen sind viele Gerüchte herumgegangen."

"Dieser Galen ist also auch noch nicht so lange dabei und hatte so jemanden als Mentor? ...Verbannt! Wann wird man denn Verbannt?" fragte sie mit großen Augen, während sie beobachtete, wie Fleetwood ihren Dread in der Hand drehte.

"Aber wenn Galen nach diesem Anschlag der Seher, Leuten geholfen hat...da kann er ja nicht all zu übel sein! Oder?"

"So lange ist er wohl noch nicht dabei."

Sie lehnte sich zurück.
"Tja, um verbannt zu werden, muss man schon einige recht verwerfliche Dinge tun. Lovecraft hat mit Schläfern herumexperimentiert - mit ihrem Verstand. Das konnten wir irgendwann nicht mehr so hinnehmen."

Mit ratloser Miene zuckte sie mit den Schultern.
"Naja, ich kenne ihn wirklich kaum. Ich weiß nicht wie übel oder nicht übel er ist... das wirst du wohl herausfinden müssen."

"Ja, dann finde ich das wohl mal heraus, wer und wie er so ist!" Als der Wein kam nahm sie direkt einen Schluck und lehnte sich zufrieden zurück. Sie schloss kurz die Augen und Atmete tief durch.
Dann schaute sie Fleetwood mit einem geöffnetem Auge an.

"Denkst du es ist gut das ich mir eine Kabale suche? Also bei dir und deiner Kabale kann ich ja nicht bleiben." Sie setzte sich wieder im Schneidersitz hin. "Belladonna meinte Kabalen müssen einfach passen, aber das manche auch Prüfungen und solchen Kram verlangen. Ich hoffe dieser Galen denkt da gar nicht erst dran, sonst kann er mich gleich vergessen!" Sie grinste frech.

Sie schwenkte versonnen ihren Wein.

"Tja, ich denke, es ist eine gute Idee nach einer Kabale zu suchen. Und es ist auch gar nicht so schlecht, wenn es wieder mehr Kabalen gibt, in denen sich das Freie Konzil und die Diamantorden mischen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wie im Pentakel im Moment viel zu konfrontativ sind und uns gegenseitig für die Fehler der jeweils anderen Seite beharken, anstatt zusammenzustehen. Das ist einer Stadt wie San Francisco nicht würdig."

Mit gerunzelter Stirn, saß, Eliza nachdenklich da und trank ihren Wein.

"Was ich nicht verstehe...warum Streiten sich alle, wenn sie doch was gegen die Seher tun sollten, Belladonna meinte ihre Kabale sei deswegen weggezogen, weil hier niemand etwas tut! Heißt das, dass all die Magier ihre Energie darauf verwenden, miteinander zu Streiten?"

"Das ist etwas kompliziert... San Francisco selbst hat keine nennenswerte Seherpräsenz und vor dem Quellensterben konnte man hier in Frieden leben und magische Geheimnisse erforschen und musste sich kaum viele Sorgen machen. Der Block der Seher war auf der anderen Seite der Bucht, eingekesselt zwischen den drei Konsilien - man stand sich gegenüber, aber beide Seiten haben sich im Grunde in Ruhe gelassen, abgesehen von kleineren, indirekten Scharmützeln."

Sie lächelte traurig.
"So sehr wir die Seher verachten, einen offenen Konflikt kann man nur im größten Notfall wirklich wollen, denn so ein Konflikt könnte extreme Auswirkungen haben und viele Leben kosten. Natürlich kommt es innerhalb des Pentakels zu Reibereien, das ist denke ich normal bei Gruppen wie den Orden, die teilweise überschneidende, aber teilweise auch sehr unterschiedliche Prinzipien haben. Mit dem Quellensterben sind dann aus den normalen Reibereien aber größere Spannungen geworden, besonders zwischen uns Libertins und dem Mysterium. Das Mysterium greift sich die immer knapper werdenden magischen Ressourcen mit eiserner Hand, und es entsteht der Eindruck, dass vor allem wir die Leidtragenden sind. Das Mysterium wirft uns dagegen vor, dass wir schlicht auch nur gierig versuchen, ein Stück vom Kuchen abzubekommen, und zu kindisch sind, um die Situation der Knappheit zu begreifen... das ist ziemlich von oben herab. Naja, und so fliegen eben gegenseitige Anschuldigungen herum, und das Pentakel ist mehr und mehr entzweit. Vielleicht bekommen das auch die Seher mit, und sind deswegen plötzlich angriffslustiger."