Lose Enden

Sie frühstückten gemeinsam und verlebten eine angenehme, unkomplizierte Zeit miteinander. Fern waren die Gedanken an die morbiden Pflichten seiner neuen Profession, an die üblen Machenschaften Lovecrafts und an jüngste Ereignisse.

Am Ende verblieben sie mit einer losen Verarbredung für die nächsten Tage. Lara hatte dafür Verständnis, da sie selbst auch einen unübersichtlichen Terminkalender hatte.

Er verabschiedete sich von Lara und tatsächlich - es hatte ihm wirklich gut getan, sie wieder zu sehen. Ihm war leichter ums Herz. Und es hatte einfach gut getan mit einem normalen Menschen zu sprechen, der nicht unter ihm litt..

Sein Telefon klingelte. Eine unterdrückte Rufnummer.

Galen nahm ab. Fluorny?

Jemand atmete am anderen Ende.

"Hallo?", fragte schließlich eine männliche, etwas unsichere Stimme.

"Hallo." grüßte Galen etwas steif zurück. Ein Hüter sucht nach dir und du denkst, es ist besser, wenn du dich bei ihm meldest... Das macht Sinn.

"Bist du das, F?"

"Ja..."

Tja... Der scheint einiges mit mir gemeinsam zu haben...

"Ich heiße Galen. Damals hieß ich Phobos. Du erinnerst dich vielleicht von der Versammlung?" Er versuchte sich an einem Plauderton.

"Ja, wie könnt ich das vergessen. Du hast ein Tor geöffnet und dann ging es dir nicht so gut."

"Und du hast uns beiden geholfen, von da abzuhauen." erwiderte er freundlich. Es war sicher nicht falsch eine Art... kooperative Basis zwischen ihnen aufzubauen.

"Stimmt. Was genau willst du denn jetzt von mir?"
Ein wenig besorgt klang er schon.

"Stimmt es, dass du Lovecraft kennst?" fragte er ihn.

"Ähm... wieso?", fragte er ausweichend.

"Nun, sagen wir einmal, ich habe mir nicht den Namen Phobos gegeben." erwiderte er ebenfalls ausweichend.

"Okay... ich hab Gerüchte gehört, dass du bei Lovecraft erwacht sein sollst. Aber... das sagt mir immer noch nicht so genau, was du jetzt von mir willst..."
Noch immer klang er verunsichert.

"Und ich habe Gerüchte gehört, dass du sein Schüler gewesen sein sollst." Er sah kurz durch die Gegend.

"Ich würde gern mit dir darüber sprechen... Vielleicht... Ach ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht hab... War vielleicht einfach eine blöde Idee von mir." versuchte er es auf die persönliche Ebene zu bringen - um die Hüter aus der Sache raus zu halten.

"War ich... für eine Weile. Nachdem ich da bei ihm erwacht bin. Ehrlich gesagt denke ich nicht gerne über diese Zeit nach."
Er klang verbittert.

"Zu Recht." stimmte er zu. "Ich... kann es einfach nur nicht wahr haben, dass es noch jemanden gibt... Bei dem es funktioniert haben soll..."

"Okay. Tja weißt du..."
Er unterbrach sich.

"Ich weiß nicht, ob man das übers Telefon besprechen sollte. Aber vielleicht hab ich was für dich."

"Mhm..." erwiderte er. "Was schlägst du vor?"

"Ich weiß nicht... ein Treffen? Aber nur ein einem belebten Ort... nix für ungut, aber ich hab mir ziemliche Sorgen gemacht, als ich gehört habe, ein Hüter sucht mich."

"Hätte ich an deiner Stelle auch gehabt." machte er sich einerseits menschlich und beruhigte ihn - und stärkte den Ruf der Hüter andererseits. "Wie wäre es mit einem Café?" Er schlug eines vor, dass einen guten Blick auf die golden Gate Bridge hatte und bei Touristen deshalb sehr beliebt war.

"Na gut. Wann? Ich bin zeitlich flexibel..."

"Wenn wir uns jetzt gleich treffen haben wir so gut wie keine Zeit um Hinterhalte zu legen." bot er an. "Würde dir das helfen dich sicher zu fühlen?"

"Ein wenig", gab er trocken zurück.

"Also gut. Dann mache ich mich jetzt auf den Weg."