[Eliza] Der Zeit folgend- in ein magisches Leben

Schließlich hielt Fleetwood vor dem Haus der WG und stellte den Motor ab.

"Also... ich warte dann hier draußen."

Drinnen schien alles wie gewohnt... es war ruhig. Allerdings hörte Eliza kurz nachdem sie die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte Schritte herannahen. Dann bog Dina um die Ecke des kleinen Flurs, hinter der ihr Zimmer lag. Ihre Augen weiteten sich, als sie Eliza sah.

"Oh mein Gott, da bist du ja!"
Sie stürmte zu ihr hin und warf sich in eine heftige Umarmung.

"Verdammt, ich hab mir solche Sorgen gemacht!"

Jetzt geht´s los...ich muss ruhig bleiben und aufpassen was ich sage...ok womit fange ich an...

"Ja...da bin ich. Sorry das ich mich erst jetzt blicken lasse....danke das du an mich gedacht hast!"
Eliza löste die Umarmung und schaute Dina mit festem Blick an.

"Es ist eine Menge Scheiß passiert! Um nicht lange drum rum zu reden...ich war nach der Sache mit Green Sheet im Knast! Jack ist immer noch dort! Ich bin nur draußen, weil meine Eltern ne Menge Kohle gezahlt haben und meine Anwältin sich extrem ins Zeug gelegt hat! Ich konnte nicht zurück kommen... ich musste untertauchen, weil ich vor dem Gerichtsgebäude von irgendwelchen maskierten Dreckssäcken angegriffen wurde! Die haben meine Anwältin getasert!...Im Moment will ich kein Risiko eingehen...also... um dich ,meine Familie und Jack in Sicherheit zu wissen, muss ich mich von euch fernhalten! Ich weiß nicht genau wer diese Typen waren, aber die sind verdammt gefährlich!" Sie verzog verärgert das Gesicht.

Dina schlug mit entsetzter Miene eine Hand vor den Mund, als Eliza von den Vorkommnissen vor dem Gericht erzählte.

"Ach du scheiße... wo sind wir da nur reingeraten? Ich hab von Jack gehört, dass ihr verhaftet wurdet. Ich wollte ihn die Tage im Gefängnis besuchen kommen, weil die ja nur einen Anruf erlauben... scheiße, wir müssen ihn da rauskriegen!"

Eliza nickte und schaute Dina mit ernster, entschlossener Miene an. "Ja ,müssen wir! Er kann und darf da nicht länger bleiben! Ich versuch alles was ich kann um ihm zu helfen!"

"Und was ist der Plan? Wie kann ich helfen?"
Auch Dina wirkte entschlossen.

"Sei für Jack da. Besuch ihn lass ihn wissen das er nicht alleine ist!" Sie atmete tief durch "Das Ding ist...das ich nicht hier bleibe! Wie ich gesagt habe, es ist nicht sicher genug...ich packe heute mein Zeug! Ich weiß nicht wie es wird, aber das ist erst mal das beste!" Sie schaute Dina in die Augen.

"Was?! Aber wo willst du hin? Was sind das für Leute? Was, wenn hier auch irgendwelche maskierten Leute auftauchen?"
Dina sah ziemlich verstört aus.

Sie schüttelte ihren Kopf und sah Dina wieder mit ernstem Gesichtsausdruck an, als sie ihr mit festem Ton weiter erklärte.
"Ich ziehe aus, damit du in Sicherheit bist! Die könnten die Akten aus dem Gericht gesehen haben und deswegen alle meine Daten haben. Ich will nicht das ihr durch mich in Gefahr geratet! Das sind alles nur Sicherheitsmaßnahmen! Hier wird niemand einfach herkommen, vor allem nicht wenn ich hier nicht mehr wohne. Mein Wohnort ist vorerst wie bei einem Zeugenschutzprogramm eine geheime Sache...wir können uns sobald sich alles beruhigt hat aber wieder sehen und wie vorher alles zusammen machen! Nur das mit dem zusammen wohnen ist erst mal nicht mehr drin. Du könntest auch zu Jack in die WG ziehen, da müsste bald was frei werden...Naja... auf jeden Fall musst du keine Angst haben!"

"Aber... wer sind diese Leute? Und was ist, wenn sie rausfinden, dass ich auch Teil der Aktion war? Ich hab immerhin Schmiere gestanden und bin gerade so den Bullen entkommen..."
Dina wirkte zunehmend verzweifelter

"Wie gesagt, wer die sind weiß ich auch nicht. Vielleicht sind die von Green Sheet geschickt worden aus Rache oder so´n Dreck! Aber weder Green Sheet noch die Bullen wissen davon das du in irgendeiner Art und Weise dabei warst...abgesehen davon...in den Knast kamen Jack und ich weil wir in deren Firmensitz eingebrochen sind und...naja zerlegt haben was ging, ich zumindest! Jack war einfach nur dabei, deswegen müsste er eigentlich bald draußen sein! Du hast also dahingehend echt nichts zu befürchten! Die Probleme hängen an mir und so bleibt es leider auch erst mal." Eliza drehte den Kopf und schaute den Flur entlang. " Kommst du mit in meine Zimmer? Ich muss echt anfangen zu packen."

"Okay..."
Sie folgte Eliza in das Zimmer, wo sie begann, ihr beim Packen zu helfen.

"Und was machst du jetzt? Wo willst du hin? Bei deinen Eltern suchen sie dich doch bestimmt zuerst..."

Eliza begann im Zimmer damit, alles an Koffern, Reisetaschen, Sporttaschen und sonstigen Taschen die sie hatte, offen auf den Boden zu stellen.

"Im Moment wohne ich übergangsweise bei Bekannten, da würde niemand drauf kommen und das ist gut so! Bald ziehe ich um, in eine Wohnung, ein Haus ...das weiß ich noch nicht. Da ist es dann komplett sicher!"

Nach und nach packte sie die Koffer und Reisetaschen, so voll es ging mit ihrer Kleidung und den Accessoires die sie besaß.

Dina reichte ihr dies und das an, Dinge, die sie einpacken konnte.

"Oh man... irgendwie sagen mir meine Instinkte, dass ich auch verschwinden sollte. Und die Miete ist für mich alleine sowieso viel zu teuer... ich müsste nen neuen Mitbewohner finden..."

"Ja...wenn das alles nicht so verdammt scheiße gelaufen wäre...aber so ist es jetzt. Du bekommst aber für diesen Monat meinen Mietanteil noch dazu, bis ich komplett umziehe...da lass ich dich nicht einfach hängen! Wenn du keinen Bock mehr hast hier zu bleiben, frag doch echt mal bei Jacks WG nach, da wäre es doch extrem gut zum wohnen!Ich muss noch was aus Jacks Zimmer holen, wenn du willst kann ich da mal nachfragen?!"  

Dann holte sie einige Umzugskartons aus einem Kellerraum, die sie noch vom Einzug hatte und faltete diese und klebte den unteren Teil einmal fest zu. Nach der Kleidung folgten Sachen aus dem Bad, die alle zusammen in einer kleinen Sporttasche landeten. In die fertig gefalteten Kartons, packte sie Bücher und alles an Kram der sich noch so im Zimmer befand, mit Dinas Hilfe ein.

"Wenn irgendwas ist kannst du mich auch weiterhin erreichen, dass weißt du ...ja!? Ich würde sagen wir treffen uns immer wieder spontan an immer wieder neuen Orten...zumindest erst mal." Sie klang etwas traurig und das zeigte auch ihr lächeln.

Während Dina damit beschäftigt war packen zu helfen, konzentrierte sich Eliza auf sie. Mit geschlossenen Augen dachte sie an die Waldlichtung, die sie nun bereits öfter gesehen hatte.
Da war sie, mitten auf der Waldlichtung stand wie bereits zuvor ein großer verschnörkelter Spiegel. Eliza ging näher heran, die Oberfläche des Spiegels sah lebendig aus, wie ein Vorhang aus durchscheinenden Blättern die im Wind wehten. Sie sah intensiver auf diese merkwürdig lebendige Oberfläche und dachte Enthülle was vor mir liegt

Sie sah durch die lebendige Oberfläche des Spiegels, die Wellen warf wie die Oberfläche eines Teiches, dann tauchte ein verschwommenes, sich ruckhaft bewegendes Bild auf. Sie sah Dina über die Schulter, die ihrerseits aus dem kleinen Küchenfenster der WG schaute. Da draußen, auf der anderen Seite der Straße stand jemand - eine Frau, die man ob der Distanz kaum erkennen konnte - nur, dass sie ein schwarzes Kleid mit weißen Rosenblüten darauf trug.

Spoiler:

Die vorige Vision verschwand jäh, und ein neues Bild erschien. Dina kauerte alleine in ihrem Kleiderschrank und drückte hektisch auf ihrem Smartphone herum. Die Vision drehte sich schwindelerregend und Eliza sah ihr eigenes kleines Bild in den Kontaktdateien, und dass Dina sie anrufen wollte.

Code:

Keine Verbindung

erschien als Fehlermeldung auf dem Display.

"Scheiße!", stieß Dina flüsternd hervor.

Spoiler:

Die Visionen waren vorbei. Eliza befand sich mit ihrem gesamten Sein, wieder in ihrem WG Zimmer. Still stand sie da und schaute Dina mit weit aufgerissenen Augen voller Sorge und innerer Unruhe an, die zu einer Panik heran wucherten.

Ohh Scheiße! Verdammt...was tue ich jetzt bloß?! Ich kann sie nicht hier lassen, sie ist hier in Gefahr! Ob ich mich von ihr fernhalte ist egal, die kommen sie holen und wer weiß was dann passiert! Verdammte Wichser!...Ok...ok...ich muss runter kommen...konzentrieren!...Was kann ich tun...was nur?...Ich muss ihr sagen, dass sie auch hier wegziehen sollte! So schnell wie möglich! Aber reicht das?...Nein, mit Sicherheit nicht! Also muss ich gleich mit Fleetwood sprechen und ...ja...am besten Sapphire morgen davon erzählen...und Belladonna sollte ich davon später auch was sagen, ihr fällt sicher auch was ein! Dann kann ich heute noch was tun!...Sollte Dina besser jetzt schon wo anders hin? Heute noch?! ...Ja...besser ist das!

Eliza entspannte ihr Gesicht, atmete tief durch und nahm langsam ein paar Bücher aus einem großen Regal heraus, die sie in eine Kiste packte, die auf dem Boden neben Dina stand.


"Und...was sagst du?"

Dina schaute sie forschend an.

"Zu was?"

Spoiler:

"Na die Idee mit dem Umzug in Jacks WG?! Ich denke es ist am besten wenn du auch umziehst. Denkst du es wäre für dich in Ordnung, wenn du heute Abend noch was zusammenpackst und erst mal auch woanders pennst? Beim Umzug helfe ich dir dann natürlich!....Ich mach mir doch irgendwie Sorgen...ich will lieber sichergehen, dass dir nichts passiert!" Sie schaute Dina in die Augen

"Das ist alles so beschissen!...Es tut mir Leid das du da so mit drin hängst, auch wenn du gar nicht so viel gemacht hast!...Scheiße!" Sie schaute sauer auf eine Kiste und trat dagegen.

"In Jacks WG? Ist das nicht irgendwie auch auffällig? Ich meine, wenn sie vom Gericht deine Daten haben, dann haben sie auch Jacks... oder?"

Sie hob abwehrend eine Hand.
"Hey, es war unsere gemeinsame Entscheidung, dass wir was gegen Greensheet machen wollten. Es ist nicht deine Schuld, dass jetzt alles drunter und drüber geht. Ich hatte nur Glück, dass ich nicht auch eingelocht wurde."