[Galen] Kein Verschnaufen

Dieser meldete sich prompt.

"Du redest zu viel am Telefon", knurrte er.

"Ihre GPS Daten." entgegnete er knapp.

"Ich schickte dir einen Standort-Tracker auf dein Telefon."

Proxy lang ziemlich miesepetrig.
"Das Mysterium soll sie nicht einfach einkassieren - sie kriegen schon ihren verfluchten Schmetterling, sie müssen nicht noch eine Schülerin kostenlos obendrauf bekommen."

Kostenlos... Meine Güte, Tapio meinte das mit dem Verschachern ernst.

"Nein. Das sollte durchaus ihre eigene Entscheidung sein." erwiderte Galen und legte den Gang ein.

"Sie sollte aber auch nicht dem erstbesten Mystagogen auf den Leim gehen, der ihr das Blaue vom Himmel verspricht. Außerdem ist es üblich, eine Gegenleistung zu fordern, wenn wir einem Orden Neuzugänge zuschustern. Wir sind nicht die Wohlfahrt."

Proxys Übellaunigkeit schien nicht nachlassen zu wollen.

Das scheint wohl heute sein Lieblingssatz zu sein...

"Bin unterwegs."

"Beeilung."
Damit legte er auf.

Und sobald Galen wusste, in welche Richtung er fahren musste, würde er in eben jene zügig fahren.

Er bekam einen etwas merkwürdigen Link von Proxy, der auf Maps führte, wo ein aktiver, sich alle halbe Minute updatender Standort Beths Position verriet. So konnte er sie recht gut ausfindig machen.

Spoiler:

Mit Hilfe seines Handys, einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen und der ein oder anderen Abkürzung, die er als Beifahrer des Krankenwagens mitbekommen hatte, fuhr er zügig auf den sich ständig nähernden Punkt zu.

Spoiler:

Flournoy folgte dem Link zum Schachspiel einige Minuten später. Er spielte einen Zug, bevor er begann, im Chat zu schreiben.

Code:

Was gibts?

Galen setzte einen Bauern ins Zentrum.

Code:

gl hf

schrieb er.

Code:

ich will einen verein zur förderung der multikulturellen jugend gründen

codierte er.

Code:

fällt dir jemand in deinem freundeskreis ein, der sowas gut fände

Flournoy spielte irgendwelchen Unfug.

Code:

multikulti? da gibts ein paar leute
kontaktdaten hier?

Galen spielte eine Spanische Eröffnung.

Code:

ja. zusammen gegen die neuen rechten bewegungen. geht ja nicht an, wie die zur zeit rumstänkern. wir sind doch alle freie amerikaner, egal aus welcher kultur!

naja. vielleicht trifft man sich mal mit jemanden - am besten jemand, der noch keinen verein hat. sollen ja auch alle genug zeit für das projekt mitbringen.

Flournoy spielte weiter Humbug.

Code:

ok, werde mich mal umhören
melde mich dann

Dann kam die Meldung: Ihr Gegner hat aufgegeben und ein kleiner Tusch verkündete den Sieg.

Galen nickte zufrieden.

"Also Sh'aoc... Wir fahren gleich mit der Neuen durch die Gegend. Schaffst du es, dich einmal von deiner Schokoladenseite zu zeigen?"

"Ich bin nicht der Langweilige von uns beiden", giftete Sh'aoc zurück, ohne den Blick von seinem tragbaren TV zu nehmen.

"Das stimmt offenkundig. Aber wir wollen ja nicht, dass unsere neue Freundin gleich an einem Herzinfarkt vor lauter Spannung stirbt, nicht wahr?" fragte er Sh'aoc. "Außerdem hatten wir ja wohl gestern wirklich einen aufregenden Tag."

"Ich glaube, selbst unsere neue Freundin ist nicht so langweilig wie du. Daher werde ich mich vorbildlich betragen, um sie nicht zu verschrecken. Vielleicht ist sie ja mal eher bereit dazu, was wirklich Spannendes zu unternehmen."

Sh'aoc ließ sich ein gemeinses Grinsen aus der Seite seines Kopfes wachsen.

"Super. Ich erinnere dich dann später daran." murmelte er.

Dann überlegte er, ob er einen Zauber wirken sollte, um abzuschätzen, wie lange er wohl warten müsste. Allerdings wollte er keine Magie wirken, die auch nur entfernt mit dem Schmetterling zu tun hatte - Denn Magie ist zerbrechlich. Und das galt insbesondere für die schwarzen Schmetterlinge.

Sh'aoc widmete seine Aufmerksamkeit nun wieder ganz dem Flimmerkistchen.

Galen begann derweil in seinem Mobiltelefon nach einer nahe gelegenen Telefonzelle oder einem Telefon-Café zu suchen, von wo aus er anonym einen Anruf tätigen könnte - Alternativ könnte er - und das war vermutlich die bessere Idee - den Anruf von Proxy aus tätigen.

Er schrieb ihm eine Nachricht.

Code:

Anruf an X durch dein Netzwerk?

Hätte er gewusst, dass Beth ein Problem mit ihren Eltern und der Schule gehabt hätte, hätte er sich womöglich auch damit an Proxy gewandt. Aber dem war nicht so.

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

Code:

Ruf folgende Nummer an, dann wirst du weitergeleitet

Es folgte eine entsprechende Nummer, und 10 Sekunden später löschte sich die Nachricht.

Galen wählte die Nummer.