Was riecht denn da so gut....

"Wenn ich mich richtig verlaufe ruf ich dich nochmal an." Fay kicherte laut.

"Aber ich passe schon auf, brauche halt noch mindestens ein gutes Foto bis morgen Abend. Also besser ich finde heute noch was geeignetes."

"Ja das habe ich schon gemerkt, wie das so ist, mit der Ma von nem Rockstar, Hashbrownies und anderes geiles Essen. Rockstar in spee kommt zu besuch und die beiden gehen mega ab. War schon super schön das zu sehen, hat mich gefreut das die sich so nahe sind. Eine richtig gute Mom.... er ist auch ein netter, der hat im bekifften zustand nur ständig davon geredet das seine Ma ihn verkuppeln will und so Kram wie ,dass Sie wohl sehr großzügig sei und das auch mit ihrem Sohn....da musste ich mich schon echt zusammenreißenj nicht zu lachen und habe ihn ignoriert und mit seiner Mom Charlett über meine Arbeit gesprochen, dass war mir dann auch wichtiger." wieder lachte Fay

"Ehhh ich werde dann jetzt mal weiter oder hast du noch was, was nicht bis morgen warten sollte? Ich erzähl dir den Rest von heute dann morgen."

"Haha, meinst du die wollte dich mit dem verkuppeln?", fragte Joey, die nun wirklich sehr amüsiert klang.

"Ach, ich hab natürlich tausend Sachen zu erzählen. Aber das kann auch ruhig bis morgen warten. Mach du ruhig mal noch ein schönes Bild."

"Alles klar dann bis morgen, fühl dich gedrückt. Und geh am besten früher schlafen als ich es tun werde."

"Gute Nacht, wir sehn uns!"

Dann war die Leitung leer.

Fay schaute auf das Handy, lächelte und steckte es dann in die Tasche zurück.

Während sie weiter lief und sich gut umschaute, damit ihr nichts entging, dachte sie darüber nach wie die nächste Zeit wohl werden würde.
Vor allem aber an den Abend morgen. Eigentlich ganz gut noch mal den Kopf frei zu bekommen, vor dem Tag der Vernissage.

Ab und zu machte sie ein Foto von den Straßen, die an diesem spätem Abend, vor ihr lagen. Sie fand es hatte etwas schönes diese fast verlassenen, im Dunkeln liegenden Straßen zu fotografieren.

An einer Stelle, der größeren Straße auf der sie sich befand, machte sie halt. Eine recht schmale Seiten Straße, fiel ihr ins Auge.
Sie drehte sich herum und ging etwas näher heran. Nachdem sie ihre Kamera bereit gemacht hatte, wartete sie auf einen passenden Moment und schaute mehrfach aus verschiedenen Winkeln durch die Kamera bis sie zufrieden war.

Sie machte ihre Aufnahme und eines war für sie sicher: Das hier war super, vielleicht sogar herausragend, so wie sie es brauchte.

Das Foto zeigte die schmale Seitenstraße. Der Teer der kleinen Straße, war schon mehrfach geflickt worden. Es gab dem Ganzen einen traurigen Anblick. Auf der linken und rechten Seite befanden sich Häuser, eine Art Reihenhäuser, ab und zu von sehr schmalen Häusergassen unterbrochen, abgeriegelt durch Metallgitter.
Sah man länger auf diese Häusergassen, bekam man ein unbehagliches Gefühl.
Die Häuser waren klein, etwas heruntergekommen aber anscheinend noch bewohnt. Vor den Häusern gab es auf jeder Seite der kleinen Straße einen Bürgersteig.

Man konnte die Straße weit mit dem Blick verfolgen, bis sie vom Dunkel verschluckt wurde.
Die Seitenstraße lag in einer unheimlichen Ruhe da. Außer einem Umriss eines Menschen der sich etwa in der Mitte der Straße befand und somit auch auf der Mitte des Bildes, gab es nichts Lebendiges hier. Hinter dem Menschen stieg Rauch aus einem Gullideckel herauf und bildete einen schemenhaften Umriss.
Die ganze Szene wurde durch kleine Lampen oben am Rand einiger Häuserdächer beleuchtet. Es war ein spärliches, orangefarbenes Licht. Durch dieses Licht sah das Bild etwas aus, wie aus einem altem Film. Fast als hätte sie einen Antikfilter benutzt.

Es war ein wunderbares Bild. Sie konnte nicht anders, als es schon auf dem kleinen Display zu bewundern - wie es dann wohl erst auf einer größeren Leinwand aussehen musste? So stand sie dort eine Weile an dem Ort ihres Bildes, als sie plötzlich etwas hörte - Geräusche, aus ebenjener Gasse, die sie gerade fotografiert hatte.

"Gngn.. ah! Mh! Hrrrgh!"
Es war relativ leise, also etwas weiter hinten, wo es auch schon relativ dunkel war. Klang wie eine Frauenstimme - angestrengte Laute. Aber nicht gut angestrengt.

"Verdammt, verdammt, verdammte Scheiße!", hallte es von da.

Fay überlegte nur kurz, sie huschte recht zügig an die Häuserwand heran, um nicht weiterhin mitten auf der Straße zu stehen.
Dann nahm sie schnell ein Kabel aus ihrer Tasche heraus, stöpselte ihre Kamera an ihr Handy und lud Kopien aller bisherigen Bilder auf ihr Handy.
Als das getan war, verstaute sie die Kamera in ihrer Ausrüstungstasche und vergewisserte sich das ihr Handy, Geldbörse, aber vor allem ihre Fotoausrüstung gut und sicher verstaut waren.

Sie ging vorsichtig und leise in Richtung der Geräusche, jederzeit bereit los zu rennen wenn es nötig werden würde.
Fay wollte wissen, was da los war. Vielleicht konnte sie ja noch ein gutes Foto bekommen, tat dort jemand etwas verbotenes...sie musste einen Blick riskieren.

Sie näherte sich der Geräuschquelle langsam an, bis sie an eine Stelle kam, wo die Gasse abknickte. Die Laute gingen indessen weiter, immer wieder begleitet von Fluchen. Es war dunkel, aber irgendeine Funzel in der Nähe streute Licht, sodass man wenigstens Umrisse erkennen konnte.

"HNNNGG! Verdammt. Arrg... komm... da... raus. MmmmMMMMMHA!"

Fay schob sich derweil vorsichtig vor, um um die Ecke zu spähen.

Spoiler:

Die Gasse ging weiter, links und rechts Mauern. Ein Stück weiter, vielleicht 15 Meter... saß jemand? Nein... eine Frau im Rollstuhl. Sie war irgendwie an der Seite der Gasse stecken geblieben und rüttelte vergeblich unter Fluchen an einem der Räder, um sich zu befreien.

Etwas ungeschickt, blieb Fay an der Hausecke hängen, um die sie gerade gespäht hatte.Als sie die Frau sah  ging sie recht schnell zu ihr hin, damit diese sie bemerkte sprach sie ,sie schon von weiter weg an.

"Entschuldigen Sie, ich habe ihr Fluchen gehört. Kann ich ihnen irgendwie helfen?"

Sie unterbrach ihre Bemühungen und schaute Fay entgegen.

"Oh... guten Abend."

Sie räusperte sich und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.

"Ich bin hier stecken geblieben. Ob Sie wohl so gut wären, den Rollstuhl ein Stück vorzuschieben?"
Das rechte Rad hatte sich in einem Gullideckel verkeilt.

"Natürlich, ich helfe Ihnen." Mit den Worten kam Fay zu ihr und hob den Rollstuhl erst etwas an, um ihn dann nach vorn zu schieben. Dabei passte sie gut darauf auf, dass die Frau gut saß und ihr nichts passierte.

"Ich hoffe sehr das sie hier noch nicht lange feststecken. Gut das ich hier war und sie gehört habe."

Es gelang ihr, den Rollstuhl aus der Falle zu befreien, in die die Frau gefahren war.

"Danke. Naja... noch nicht sehr lange. Aber es war doch ganz gut, dass Sie zufällig vorbei gekommen sind."
Sie nestelte etwas an der Handtasche herum, die auf ihrem Schoß stand.

"Hören Sie, ich frage nur ungern, aber können Sie mich nach da vorne bringen? Ich will nicht gleich in das nächste Loch fahren und wieder stecken bleiben."
Sie deutete in die Richtung, wo die Gasse weiter ging, also entgegengesetzt von der Richtung, aus der Fay gekommen war.

"Ich war hier in der Gegend, um zu Fotografieren, deswegen habe ich Sie gehört." Fay klopfte auf ihre Fototasche.

"Für mich sollte es sowieso nach Hause gehen, da kann ich Sie gerne vorher noch dahin bringen, wo Sie hin möchten. Wenn Sie mögen kann ich Sie auch noch ein Stück länger begleiten falls Sie alleine nach Hause müssten, damit Sie nicht allein durch die Nacht müssen."
Fay lächelte ihr freundlich zu.

"Mein Name ist Fay Emilia Whitson."
Sie streckte ihr die Hand entgegen.

Sie zögerte. Dann ergriff sie langsam die dargebotene Hand.

"Capello. Chloe Capello."
Sie schaute über die Schulter in die Richtung, in die sie wollte, das Lächeln erwiderte sie nur schwach.

"Das wird nicht nötig sein. Sobald ich wieder auf einigermaßen ebenem Untergrund bin, werde ich mir ein Taxi rufen."

"Ohh ja natürlich. Das ist wohl eigentlich um die Uhrzeit das beste ein Taxi zu nehmen."
"Dann machen wir uns mal auf zur Straße ,damit sie hier endlich wegkommen."

Daraufhin schob Fay den Rollstuhl von Chloe vorsichtig und aufmerksam die Gasse entlang, bis hin zur Straße.

Chloe schwieg und schaute nach vorne, während sie von Fay geschoben wurde. Links war direkt die Mauer des Hauses neben ihnen. Rechts kam ein hoher Zaun aus schwarzen, schmalen Eisenstäben in Sicht, hinter dem ein Hof im Dunkeln lag. Und hinter dem Hof konnte man ein Haus erahnen - die Umrisse waren dank einer Straßenlaterne irgendwo am Ende der Gasse einigermaßen ersichtlich.

Und da war es. Dieses Gefühl von Anziehung, das sie manchmal - selten - wie eine Welle überkam, wie eine fast angenehmer Schauer. Aber wo kam es her? Der Hof? Das Haus hinter dem Hof? Oder war es doch das Gebäude links von ihnen?

Spoiler:

Fay überlegte. Woher kam diese Gefühl? Was hier, zog sie so sehr zu sich hin?
Sie mochte dieses Gefühl, auch wenn es unangenehmes mit sich brachte. Immer wenn sie dieses Gefühl, diese Anziehung in der Vergangenheit erlebt, ja gespürt hatte, dann erlebte sie etwas unglaubliches.

Sie schob Chloe weiter, dahin wo sie hin wollte.
Fay dachte darüber nach, dass sie gleich mit Chloe auf das Taxi warten würde, damit sie sicher war das sie gut hier weg kam. Aber sobald sie weg war, würde sie sofort auskundschaften was da ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, sie zu sich zog.

Spoiler:

Während sie also weiter ging und sich für das Gefühl öffnete, spürte sie eine definitive Richtung in dem anziehenden Gefühl. Es wollte zum Hof, aber darüber hinaus. In das Haus hinein.

Chloe schaute angestrengt - nach rechts. Auch zu diesem Haus. Sie kniff die Augen zusammen, um die schemenhaften Umrisse in der Dunkelheit besser erkennen zu können.

Fay folgte ihrem Blick und sah das sie ebenfalls zu dem Haus hinschaute.

"Finden Sie das Haus dort auch Interessant Chloe? Es hat schon etwas besonderes an sich, nicht war, ich fotografiere solche interessanten Gebäude sehr häufig, wenn sich mir die Gelegenheit bietet."

Chloe schaute wieder nach vorne, wodurch Fay lediglich ihren Hinterkopf sah, aus dem man mimisch natürlich nicht sehr viel ableiten konnte.

"Das Haus? Was... was genau finden Sie denn daran interessant?"

"Ab und zu mal, da laufe ich wie heute herum um neue Motive für meine Fotografien zu finden. Manchmal gibt es Gebäude oder Orte die haben so ein Gewisses etwas, dass mag blöde klingen aber für mich haben sie so eine Anziehung, ich mag diese meist seltsame Ausstrahlung gerne für meine Arbeit."

"Falls sie Kunstausstellungen mögen, Übermorgen gibt es eine Vernissage in der Devereux-Galerie, da werden Arbeiten von mir ausgestellt."

"Eine Anziehung?"
Sie klang etwas ungläubig.

"Also einfach ein... Gefühl? Sie haben nicht irgendwas über dieses Haus gelesen oder so, und finden es deshalb interessant?"