[Galen] Social Engineering

"Könnte man meinen? Ist es nicht lukrativ? Versickert Geld?" fragte er düster und passte etwas seinen Umgang an Kenshins Tonfall an. Tapio war gut darin sich an andere anzupassen und deshalb erfuhr er eine Menge. Galen war einfach nur gut darin, nicht in Gruppen aufzufallen. Aber so anders war das ja auch nicht.

Er steuerte, wie ihm geheißen und biss die Zähne zusammen. Der Bolzendurchschuss hatte, der Magie sei Dank, keinen all zu großen Schaden angerichtet, schmerzte aber trotzdem übel.

"Gut. Dann kann ich meine Wunden lecken und prüfen lassen, ob bei der Operation überhaupt etwas Verwertbares rumgekommen ist."

"Lukrativ für diejenigen, die hinter den neuen Investitionen stecken. Das könnte natürlich jeder sein... aber wenn ich ein Seher wäre, würde ich es so machen. Jetzt wo das Konsilium mehr oder weniger weg ist, schön die lokalen Unternehmen aufkaufen, überall und die Stadt in nen Würgegriff nehmen. Stinkt nach Mammon."

Er verschränkte mit düsterer Miene die Arme.

"Hoffe es kommt was rum, wäre aber nicht meine erste riskante Operation, die rein gar keinen Mehrwert hat."

"Weiß man, welche Ministerien sonst im Spiel sind?" fragte er ihn.

"Besser ein Nullsummenspiel, als eine Niederlage." kommentierte Galen dann auf seinen zweiten Kommentar hin.

"Wir sind relativ sicher, dass es eine Kooperation zwischen Panoptikon und Prätorianern gab, die die Aufklärung und die initialen Schläge gegen das Konsilium durchgeführt haben. Ob Mammon damals schon im Spiel war oder erst im nachhinein, um die Früchte zu ernten... keine Ahnung."

Er zuckte mit den Schultern.
"Die sind hinter so vielen Hedgefonds, Treuhändern und Briefkastenfirmen versteckt, dass man sie kaum von normalen steuerhinterziehenden Geldsäcken unterscheiden kann."

Galen nickte verstehend. Dann bin ich wohl einem Projekt Mammons auf der Spur. schlussfolgerte er.

"Könntest du dir eine Kooperation zwischen Mammon und einem Banisher vorstellen?" fragte er ihn dann.

Er runzelte die Stirn.

"Eigentlich sind die Mammoniten zu feige, um mit jemandem zu arbeiten, der ihnen jederzeit in den Rücken fallen könnte. Aber..."
Die Hand hebend rieb er Daumen an Zeige- und Mittelfinger, die allgemein anerkannte Geste für Geld.

"... wenn der Profit groß genug ist, kanns vielleicht sein."

Und was eigentlich, wenn Lovecraft nie an Epaines Erwachen beteiligt war? Was, wenn sie nur seine erste Schülerin war oder etwas dergleichen? dachte Galen vor sich hin. Zu viele Unklarheiten...

Galen nickte langsam.

"Euer Mut hingegen ist beeindruckend." entgegnete er.

Er zuckte mit den Schultern.

"Irgendwer muss den Job machen. Wir werden den Arschgeigen nicht die Genugtuung geben, einfach das Handtuch zu werfen."

Wieder nickte Galen und begann, sich deutlicher auf die Straße zu konzentrieren.

Ohne größere Probleme - abgesehen von einer Kehrtwende und anschließendem Umweg, weil Kenshin 'das Gefühl hatte, da vorne könnte ein Spähposten sein' - erreichten sie Fentons und betraten die geheime Unterkunft darunter.

Bronze Venus harrte ihrer und hörte sich einen Bericht an, den Kenshin knapp aber präzise gab.

"... unser Gast sollte bald gehen, mein Zauber, der den Wagen unauffällig wirken lässt, wird nicht mehr lange vorhalten."
Die Ersatz-Hierarchin nickte.

"Das wird das beste sein."
Prüfend sah sie Galen an.

"Ich erwarte dann regelmäßige und ausführliche Berichte über alles, was der neue Kontakt an Informationen bringt. Und natürlich auch, was sich aus neuen Quellen ergibt, die durch diesen Kontakt erschlossen werden können."

Galen nickte. Das war zwar nicht ganz, was sie abgesprochen hatten, aber durchaus noch immer im Rahmen des Angemessenen.

"Auf weiterhin gute Zusammenarbeit." wünschte er ihnen. "Und viel Erfolg..."

"Gute Jagd", verabschiedete sich Bronze Venus.

Kenshin nickte grimmig zum Abschied.

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