[Eliza & Galen] Kaffeekränzchen und hässliche Wahrheiten

Galenus tat wie ihm geheißen und begann einen kurzen, bündigen Bericht abzugeben - zunächst über die potentielle Seherattake: Von seinen Erkenntnissen bezüglich des Zeitpunktes der Attacke, von den papiernen sympathetischen Verbindung.

Schließlich schloss er über die Form der Nicht-Beteiligung des Freien Konzils und das sie damit freie Hand diesbezüglich hatten.

Spoiler:

Angerona lauschte geduldig.

"Das bedeutet, es stehen weitere Möglichkeiten der Ermittlung offen, die uns noch nicht auf dem Radar der Seher erscheinen lassen. Eine Entscheidung ist fällig. Entweder wir bleiben ungesehen und lassen einen Agenten der Seher hier für den Moment schalten und walten wie er will. Hinsichtlich psychologischer Kriegsführung sendet das ein schwaches Signal und könnte den Feind ermuntern, die Grenzen San Franciscos weiter zu testen. Die andere Option ist, den Seher für einige Zeit im Körper des Schläfers gefangen zu setzen. Möglicherweise sind dadurch weitere Informationen abzupressen. In jedem Fall wird ein Signal gesendet: Wir lassen Schergen des Throns in dieser Stadt nicht ihr Unwesen treiben."

Spoiler:

"In diesem Fall bin ich aus persönlicher Sicht für eine starke Einschüchterung." erwiderte Galen. "Scheinbar wollen die Seher Druck gegen ein zukünftiges Kabalenmitglied von mir ausüben. Klar zu kommunizieren, dass es für sie gesünder ist, ihre Finger von dieser Stadt und ihren Einwohnern zu lassen, wäre unserer Zukunft entsprechend zuträglich."

Galenus räusperte sich.

"Ob dies die rational kluge Entscheidung ist, fällt mir in diesem Fall schwer zu entscheiden. Allerdings gilt wohl noch zu beachten, dass Epaine eine Verbindung zu Greensheet hat - ebenso wie die angreifenden Seher, Epaine Rache an dem Konzil geschworen hatte und eine Gruppe Magier gefunden hatte, die sie dabei unterstützt hat... Und es vor kurzem einen Anschlag hier gab und nun eine erneute Grenzüberschreitung stattfindet.All das lässt schließen, dass es dieselbe Gruppe ist, die für beide Übergriffe verantwortlich ist."

Galens spektrale Gestalt strich sich nachdenklich über das kalkweiße Gesicht.

"Man müsste prüfen, ob der Selbstmörder auch Greensheetkunde ist, um dies zu validieren."

"Den Feind einzuschüchtern ist eine valide, rationale Taktik. Einzig die Risiken der Durchführung sind teilweise unwägbar."

Die Mastigos glitt lautlos vor der düsteren Traumkulisse entlang, ohne je den Blick von Galen abzuwenden.
"Das Freie Konzil vermutet, Seher stecken hinter dem Anschlag, aber ich bin skeptisch, was die Verlässlichkeit dieses Ordens und seiner Ermittler angeht. Wenn diese These verifiziert oder falsifiziert werden kann und wir dadurch sogar Einblicke in die internen Strukturen des Feindes erhalten würden, wäre das... ausgesprochen hilfreich. Sollte sich das als wahr herausstellen, dann wissen wir, dass es eine bestimmte Gruppierung innerhalb der Seher ist, die hier übermäßig ambitioniert gegen das Pentakel vorgeht. Das wäre eine wertvolle Erkenntnis."

"Weil man die anderen Gruppierungen der Seher dazu bringen könnte, ihre Leute zur Raison zu bringen, ehe sich San Fransisco direkt in den Krieg einmischt?" spekulierte er - für einen so jung Erwachten mit ausgesprochen viel Kalkül.

"Ich werde nach möglichen Verbindungen des Selbstmordattentäters und Greensheet ermitteln..." entschied Galen.

'Jetzt, da ich diese Entscheidung getroffen habe... Kann ich prüfen, ob ich eine Verbindung finden werde?' fragte er sich - Angerona las sicher seine Gedanken und würde ihm eine Antwort geben können.

"Exakt. Der Thron wird Schadensbegrenzung betreiben wollen - immerhin verlassen schon einige Libertins die Versammlung von San Francisco und schließen sich einer wesentlich radikaleren Schwesterversammlung in San Rafael an."

Auf seine Entscheidung hin neigte sie leicht, wie ein Nicken, ihren maskierten Kopf.
"Am einfachsten wäre es sicherlich, Einsicht in die Ergebnisse der Libertins zu nehmen. Bislang weigert sich der Orden aber, diese mit uns zu teilen. Vielleicht... hat eine potentielle neue Libertinin mehr Erfolg."

"Verstanden." erwiderte Galenus.

"Wie sehen die konkreten nächsten Schritte für mich aus?" fragte er sie.

"Ich habe eine Maske der Bindung in einem Schließfach hinterlegt - eine verzauberte Maske aus Gips. Wenn sie zerstört wird, wird in einem Bannkreis von einigen Dutzend Metern jedes Bewusstsein in dem Körper verankert, in dem es sich gerade befindet. Das wird den Agenten des Throns daran hindern, seine Puppe zu verlassen", erklärte sie nüchtern.

"Gleichzeitig sendet die Zerstörung ein Signal an mich, und ich werde mich diskret bereithalten, im Notfall das Bewusstsein des Sehers zu zerstören. Das kann durchaus als Druckmittel angebracht werden - allerdings ist es ein Mittel des letztes Ausweges, sollte der Agent zu Gewalt greifen, magisch oder anderweitig. Eine Eskalation ist ein unnötiges Risiko - anstatt andere Gruppierungen gegen unsere Angreifer zu positionieren, könnte ein solcher geistiger Mord sie hinter ihnen vereinen. Wenn der Seher uns verifizierbare und nützliche Einsichten verschafft, soll er mit seinem schäbigen Leben davonkommen... dieses Mal."

Sie hob eine Hand.
"Du solltest diese Maske holen und dich zum Zeitpunkt wenn der Agent auftaucht in der Nähe aufhalten - wohlgerüstet mit Verschleierungszaubern und aller Verstärkung, die wir entbehren können. Wen hättest du gern an deiner Seite?"

Ich werde in der Maske des Wärters vor sie treten.

"Kivutar." begann Galen. "Um einen potenteren Aurenverschleierungszauber zu weben, als ich ihn zu Stande brächte und auch, um die Schlagkraft zu erhöhen. Alternativ übernehme ich die Verschleierung des Teams und Nemglan übernimmt den Posten. Tapios transformative Kräfte wären eine große Unterstützung. Es muss vermieden werden, dass sie eine Verbindung zwsichen der Person, die vor sie tritt und dem Agenten, der in der Walnutsreet zu Gange war, hergestellt wird, um nicht zu verraten, was genau wir wissen. Proxy ist ohnehin involviert. Er könnte unterhalb der Verschleierung eine zweite Schicht aufbauen, in der mein Nimbus vergößert und entfremdet dargestellt wird."

Kurz dachte er nach.

"Außerdem wäre eine vorübergehende gesteigerte Kompetenz von Verhörstrategien bitter nötig... Und ein kompetenter Gegenmagier, der alle Versuche mittels Magie zu entkommen, unterbinden kann."

Wieder dachte er nach, ehe er weiter sprach.

"Das wäre schon eine große Eingreiftruppe. Sollten die Seher jedoch eine Rettungsaktion planen, wäre es nicht schlecht eine Eingriffstruppe der Adamantpfeile in der Hinterhand zu haben. Mit jedem Mitglied des Teams steigt jedoch das Risiko das die Seher - durch personale Lecks oder durch Magie - von der Gegenoffensive Wind bekommen. Wie verhindern wir, dass sie mittels Divination Wind von der Sache bekommen?"

"Ich kann Kivutar und Tapio für den Feldeinsatz entbehren und Proxy für unterstützende Tätigkeiten im Hintergrund. Kompetenzsteigernde Magie werde ich selbst wirken. Du wirst entsprechende Ressourcen bei der Maske der Bindung finden. Ebenso verschleiere ich bereits die Zeitlinie und Divinationen meinerseits zeigen keine besonderen Bedrohungen - eine erfolgreiche Mission erscheint im Moment wahrscheinlich."

Leicht neigte sich ihr Haupt in eine nachdenkliche Pose.
"Adamantpfeile... nun, ich kann mir vorstellen, dass einige Adamantpfeile, die möglicherweise zu diesem Zeitpunkt trainieren, im Ernstfall schnell ihren Weg zum Ort des Geschehens finden."

Galen nickte.

"Auf welche Art denkst du, sollten wir die angehende Libertin einbinden? Einerseits, hat sie noch nicht all zu viel Umgang mit magischen Interventionen, andererseits hat sie arkane Kompetenzen, die im Team meines Wissens nach fehlen, ist persönlich involviert - was sowohl ein Vor- als auch Nachteil ist - und hat zumindest schon eine Konfrontation mit den Sehern überstanden. Inwiefern sie sich jedoch an einen Einsatzplan halten kann, fällt mir schwer einzuschätzen."

"Sie stellt keinen negativen Einfluss auf den Erfolg der Mission dar. Ich habe daher keine besondere Weisung. Möge sie selbst entscheiden... unter ausdrücklicher Kenntnis des Risikos, das eine Mission mit direktem Feindkontakt darstellt."

Angeronas 'unbesondere Weisung' nahm sich Galenus zum Anlass, neutral zu nicken.

"Da der Eingriff morgen früh stattfinden wird, werde ich die Nacht wohl durchmachen und eine Besprechung einberufen. Sofern du keine Anmerkungen hast, werde ich mich sofort darum kümmern."

Eine leichte Bewegung ihres Hauptes deutete ein Nicken an. Dann verschwand sie wie ein Schatten im Licht und Galen schreckte aus dem Schlaf, wie in einem dieser Momente, wenn man wegdämmernd daliegt und dann plötzlich das Gefühl hat zu fallen.

Galen verabredete mit allen beteiligten Agenten eine Besprechung in der Irminsul ein und machte sich dann auf den Weg.

Eliza erhielt von Galen eine Einladung zu einer Online-Schachpartie.

Eliza die im Auto unterwegs war, schaute bei Gelegenheit auf ihr Handy und sah Galens Einladung.
Sie dachte das die Einladung womöglich aus versehen an sie ging und schickte ihm eine Antwort in der ein einziges Fragezeichen zu sehen war.

Sie schrieb ihm eine kurze Antwort.

Code:

Im Auto unterwegs. Melde mich.

Galen sah auf die Nachricht.

Fahren und Schreiben... Na, das lobe ich mir...

Code:

Ich warte im Spiel.

Es dauerte einige Zeit dann erhielt Galen eine Nachricht im Spiel.

Code:

 Hast du niemand anderen mit dem du mitten in der Nacht Schach spielen kannst, dass du Leute fragst die du gerade erst kennengelernt hast, oder ist das hier eine weitere Art von dir Leute auf eine Eigenart aus zu checken?

Galen spielte den Königsbauern zwei nach vorne.

Code:

Quatsch mit Soße. Das Kleid, dass du so schön fandest ist morgen im Angebot.

Als einen Moment lang keine Antwort kam, ergänzte er die Nachricht.

Code:

@->--

Eliza setzte irgendeinen Bauern nach vorn und tippte dann eine Antwort während sie nachdachte.

Der Typ ist so Paranoid! Ich glaub´ echt, der denkt, dass er überall und jederzeit ausspioniert wird. Wenn er den ganzen Kram aber schon für mich macht und diese Leute von ihm mir helfen, dann spiele ich mit....Ohh man wie wird das erst wenn man mit dem zusammen wohnt? Wenn er sich benimmt wie die CIA dann haben wir auf jeden Fall nen´ Monster Problem das den ganzen Raum ausfüllt, aber das sehe ich dann ja...was schreib ich dem denn jetzt...puhh so ein Scheiß!

Code:

 Ach! Das heißt du möchtest mit mir zusammen hin. Holst du mich morgen ab? Sonst wann und wo?

Code:

bg

'Spieler hat das Spiel verlassen.' war jetzt zu lesen.

Galen informierte die anderen Mitglieder der Operation, dass sie sich gleich treffen würden und bat Kivutar die Irminsul als Ort des Treffens vorzubereiten, er würde noch eine Libertin mitbringen, solange sie dies gestatte. Proxy könne man ja virtuell hinzuschalten.

Etwas später fand sich Galen, er war schon recht müde, aber Schlaf würde er heute keinen mehr finden, vor dem Café ein, um Eliza abzuholen.