Wenn tote Menschen Geschichten erzählen

"Naja, wenn vom Mysterium keiner von sich aus auf dich zukommt, dann kannst du auch den ersten Schritt machen. Das heißt, wenn du am Ball bleiben willst."

Er zuckte mit den Schultern.

"Wenn nicht, kannst du auch warten, ob noch was kommt. Aber Kratu ist in Bhishmas Kabale... je nachdem, wie das Mysterium die Angelegenheit intern regelt - also wer von denen damit beauftragt wird, den Fund zu akquirieren - wird die Vorgehensweise unterschiedlich laufen."

"Ach." sagte Phobos. "Woher ist es denn bekannt, dass Bhishma von der Fundstelle weiß?" Er sah zwischen den Beiden hin und her. "Oder ist das internes Wissen?"

"Wieso, ist das nicht klar? Amelius ist doch ursprünglich auf dich zugekommen, weil Leute vom Adamantpfeil von deinem Fund erzählt haben, während des Trainings."

Er schaute kurz zu Kivutar, die beiläufig nickte.

"Also sollten eigentlich alle, die es interessiert und die die Sache verfolgen, wissen, dass der Adamantpfeil - in dem Fall Bhishma, der für dieses Training verantwortlich ist, weiß, wie man zumindest in die Nähe dieses Ortes kommt."

"Das hatte er ja nicht in der Verhandlung erwähnt." erwiderte er.

"Das mag ja sein, aber wenn die Adamantpfeile die Geschichte auf der Versammlung des Freien Konzils erzählt haben, war Amelius wahrscheinlich nicht der einzige, der das mitbekommen hat."

Er machte eine Abwägende Geste.

"Würde mich jedenfalls wundern."

Phobos sah Tapio kurz an, ehe er sich wieder seinem Essen widmete.

"Wundern würde es mich auch nicht. Wurde denn darüber gesprochen?"

"Ja, schon. Irgendwelche Leute haben natürlich gefragt, wie du in den Dschungel gekommen bist. Und dass der Adamantpfeile solche abenteuerlichen Dinge mit Rekruten macht, ist auch nicht völlig unbekannt."

Er machte ein bedauerndes Gesicht.

"So mehr oder weniger haben die meisten sich das wohl zusammengereimt."

"Hm." machte Phobos. Also musste er die Initiative ergreifen - um den bestmöglichen Deal für Shori abzuschließen.

"Tja, mit Däumchen drehen wird dann niemanden geholfen sein."

Er zuckte mit den Schultern.

"Ja, so kann man es wohl betrachten."

Er piekste ein paar Nudeln auf und aß schweigend weiter.

Die Kabale aß schweigend zu Abend und zerstreute sich dann.