[Eldritch,Eliza] Aus den Trümmern...

Zenobia schaute kurz zu Eldritch, dann wieder zu Eliza. Ihr Blick war etwas mitleidig.

"Ich bin mir sicher, dass du deine Kompetenzen hast, aber ich denke, ich werde das trotzdem mit Fleetwood aushandeln. Sie wird den Nachlass bekommen, weil du ein Neuling bist, keine Sorge. Und du wirst einfach an deinen neuen Fähigkeiten arbeiten... dann kannst du das nächste Mal, wenn wir einen Deal machen, eine ordentliche Gegenleistung anbieten, da bin ich ganz zuversichtlich."

Sie nickte knapp.
"Gut. Ich werde dran denken!"

Sie schaute Zenobia an und lächelte mit neuer Motivation.

"Darf ich denn Einsicht bekommen, wie das mit dem großen Programm abläuft? Ich möchte einfach nur wissen, was sich für mich und mein Leben ändern muss und wird!?"

"Für dich und dein Leben wird sich im Wesentlichen nichts ändern. Ich beseitige alle Spuren, die deine und Fleetwoods Anwesenheit in Union City verursacht hat. Das heißt, Magier sollten nicht mehr in der Lage sein, euch durch die arkanen Künste aufzuspüren. Die Schläfer und das Gericht... nun, das ist alles eine Frage einiger Geistestricks und der Manipulation von Akten und Datenbanken."

Sie deutete sich an die Schläfe.

"Ich verstehe."
Mhh abgesehen von dem ganzen Scheiß, ob ich sie wohl auch noch nach der Magischen Welt fragen kann?

"Wie soll ich mich in der nächsten Zeit verhalten? Wie und wo kann ich lernen?"

Eldritch hielt sich erst einmal wieder mit verschränkten Armen zurück.

Sie zog eine Augenbraue hoch.

"Es hat ja den Anschein, als ob Fleetwood und Eldritch hier dich schon ein wenig unter ihre Fittiche genommen haben. Ich bin mir sicher, sie werden dir auch weiter alles erklären. Lass dir auf jeden Fall das Kundehaus zeigen - da sammeln wir alle Arten von Informationen und magischen Dingen. Und wenn es Probleme gibt, wende dich an einen der drei Strategoi. Mich, wenn es um allgemeine Fragen geht. Elvegust, wenn es ein Sicherheitsthema ist, und Merryweather, wenn es um Straftaten geht."

"In Ordnung, werde ich machen. ...An wenn kann ich mich denn wenden um einen Mentor zu finden? Gibt es im Freien Konzil Acanthus? ...Ansonsten, gibt es sonst noch etwas was du wissen musst?"

Eldritch legte Eliza eine Hand auf den Rücken... Eine väterliche, warme Geste, die sowohl beruhigen, als auch Selbstbewusstsein geben sollte.

"Bei diesen Sachen werden wir dir schon helfen." Er sah zu Zenobia. "Aber genau... brauchst du noch irgendwas von ihr um loszulegen?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Nein. Sollte ich wider Erwarten doch noch etwas benötigen... werde ich mich melden."

Ist es nun soweit, zurück zu gehen? Ich hoffe das läuft alles gut! Ich will einfach nicht mehr...das war echt zu viel! Ich fühle mich als hätte ich einfach mal einige Tage am Stück nicht geschlafen.

Ihr war danach zurück zu gehen. Bereits lange zuvor war sie müde, ihre Aufmerksamkeit war nun am Ende angelangt. Etwas unentschlossen was sie tun sollte, rückte sie auf ihrem Stuhl etwas weiter nach vorne, um gleich, wenn es soweit war, besser aufstehen zu können.


"Danke nochmals!"
Nun wartete sie ruhig ab, was Eldritch und Zenobia tun würden.

Eldritch stand zackig auf, indem er auf seine Oberschenkel schlug.

"Na, dann wollen wir auch nich' länger störn. "

Er sah aufmunternd zu Eliza und lächelte warm, während er wartete, dass sie sich mit ihm auf den Rückweg machen würde.

Sie lächelte müde zurück, stand auf und drehte sich Zenobia zu.

Zenobia erhob sich ebenfalls und kam um den Tisch herum.

"Alles Gute und... Willkommen im Freien Konzil."

Sie schüttelte ihr kurz die Hand, nickte Eldritch zu und war einen Augenblick später in einem milchigen Schleier verschwunden.

"Huch! Das hätte ich nicht erwartet! Sie war wohl lange genug hier,was?"

Mit einem erstauntem Blick wendete Eliza sich Eldritch zu, sah hoch zu ihm.

"Und gehen wir jetzt?"

"Sie ist glaube ich mit ihren Augen und Ohren immer noch hier." schmunzelte er leicht.

"Ja, ich fahr dich wieder zurück." Er drehte sich zum Gehen um und würde bis zum Wagen hin schweigen.

"Mannomann... Du hast ja echt 'nen Tag hinter dir... bei meinem Erwachen war zwar auch einiges los, aber verglichen zu dir..." Er pfiff anerkennend durch die Zähne. "Du willst sicher jetzt erstmal 'ne ordentliche Mütze Schlaf bekommen, was? Ich werf mich dann heute aufs Sofa. Kannst das Gästebett haben."

Im Auto sackte sie in sich zusammen, lehnte ihren Kopf hinten an und schloss die Augen.

"Ja schon!...Und mein Erwachen...war alles, naja viel eben. ...Viel zu verarbeiten...Es ist jetzt schon mal besser wo ich weiß, dass jemand sich um dieses widerliche Chaos kümmert. Ich muss trotzdem an all die anderen Probleme denken, die noch da sind und kommen, kleine wie große. ...Verdammt...wenn meine Augen geschlossen sind, brummt alles und es pocht in meinem Kopf. Ich bin so extrem müde.... als hätte ich mehrere Tage nicht geschlafen...kommt mir zumindest so vor. Aber dein Bett behältst du schön für dich, ich passe viel besser auf die Couch. Du bist viel zu groß!"

Eldritch, der mit einer Hand steuerte, rieb sich mit dem Zeigefinder der anderen die Hörmuschel.

"Ich glaub ich hör schlecht... Du has' doch gerade gesagt: Danke Eldritch. Ich nehm gerne das Bett, oder?"

Fast im begriff ein zu dösen, lächelte sie gedankenfern.

"Ja,ja großer."

Kichernd, schlummerte sie schließlich ein.

Eldritch fuhr seinen Truck mit einem Lächeln zurück zum Sanctum.

Lange her, dass meine Kleine beim Autofahren eingeschlafen is'... Als sie gezahnt hat, habe ich sie um den Block gefahren, nur damit sie Schlaf findet. Kommt mir alles so verdammt lange her vor.

Beim Sanctum angekommen, wurde die schlafende Eliza von starken Armen gepackt und aus dem Auto gehievt.

Schwerer als gedacht... Muss echt Muskeln haben, die Kleine... Ein Zauber legte sich um Eldritch und seine wirbelnden Schwingen umschlossen Eliza, stärkten ihn und ließen sie sanfter von ihm getragen werden.

Und sofern sie nicht aufwachen würde, würde er sie in seinem Gästebett zudecken, zur Tür gehen, kurz mit einem seeligen Lächeln in den Raum sehen und sie einen Spalt weit offen lassen, damit noch etwas Licht hinein fällt.

Dann sah er auf die Uhr. Ob sich das Treffen mit Skully noch lohnte?

Eliza wachte nicht auf. Weder als Eldritch sie aus dem Wagen hob, noch als er sie nach oben trug und auch nicht die nächsten elf Stunden, die sie am Stück durch schlief.
Im tiefsten Schlaf, träumte sie die wildesten Absurditäten.

Skully war durchaus nachtaktiv, daher konnte er sich durchaus noch mit ihm treffen.

Spoiler:

Etwas später saß Eldritch zu einem Sixer mit Skully an einem Pier. Vor ihnen lag das nachtschwarze Meer, das seicht gegen die Stützpfeiler schwemmte.

Mit einem Zischen öffnete sich die kühle Dose in seiner Hand.

"Also die Sache ist die... Ich arbeite gerade für Merryweather und er meinte, er würde für Rückendeckung sorgen. Ich könnte die selber aussuchen. Naja... mich hat so 'nen Gespenst ganz schön lang gemacht. Da dacht' ich an dich."

Skully, der die Beine vom Pier baumeln ließ, sodass seine Füße knapp über der Wasseroberfläche schwebten, schüttete einen Großteil der ersten Bierdose ins Meer. Dann hob er die Dose und prostete der Weite zu.

"Auf die, die da unten liegen", verkündete er mit sonorer Stimme.

"Mögen sie in Frieden ruhen und nicht uns Lebende heimsuchen."

Dann hörte er sich an, was Eldritch zu sagen hatte und zuckte mit den Schultern.
"Ich bin immer bereit, Rückendeckung zu geben, mon amis. Ich bringe gerne ein eigenes Gespenst mit - ich kenne da ein paar. Und ein paar biegsame Leichen finde ich auch, die können auf dich aufpassen."
Er grinste etwas debil.

Eldritch sah kurz zu ihm herüber.

"Ich glaub' ein, zwei Gespenster sollten reichen. Geht ja schon irgendwie um Unauffälligkeit und sone Sachen."

"Ah, bien sûr, aber Zombies können auch sehr unauffällig sein. Ich kann sie herüberschicken ins Zwielicht, da sind sie ganz nützlich gegen Gespenster."

Er trank schlürfend und zermalmte dann die Dose in seiner Hand.