[Eliza] Das Land auf der anderen Seite

Eliza stellte sich den Zauber vor ihrem inneren Auge vor und sprach dazu die Worte in der hohen Sprache, die Fleetwood ihr zuvor genannt hatte.

Sie stellte sich eine Art Energie in Form einer Kugel vor, die sie in ihrer Hand entstehen ließ und anschließend in Richtung der Sandlinge warf. Nach und nach löste die Kugel sich jedoch auf, bevor sie die Sandlinge erreichte.

Eliza dachte schnell darüber nach, was sie ändern konnte und startete ihren nächsten Versuch.
Sie konzentrierte sich auf die Sandlinge selbst und versuchte den Zauber direkt an den kleinen Geistern entstehen zu lassen. Der Zauber entwich ihrer Konzentration.

Sie schnaubte, fixierte die Sandlinge und konzentrierte sich erneut. Wieder versuchte Eliza den Zauber direkt an den Sandlingen entstehen zu lassen, doch irgendetwas war falsch. Sie spürte wie etwas dunkles, kurz an ihrer Kraft zerrte.

Eliza taumelte nach hinten und ihr Blick verschwamm. Sie plumpste in den Sand. Ihr schwirrte der Kopf und für einen Moment schloss sie ihre Augen.

Langsam, leicht wackelig auf den Beinen stand sie auf.

Das muss doch funktionieren.Verdammt!

"Ich probiere es gleich nochmal! Ich muss das doch irgendwie schaffen!" Sie schloss ein Auge, beugte sich leicht nach vorn und fokussierte mit dem anderen Auge, wie ein betrunkener Pirat die Sandlinge.

Fleetwood, die ihre Versuche mit ermutigenden Worten begleitet hatte, schüttelte jetzt mit dem Kopf.

"Nein, du solltest das nicht erzwingen. Manche Dinge brauchen ihre Zeit, und sind es nicht wert, das Gift des Abgrundes in sich aufzunehmen."
Sie deutete in die Richtung, aus der Sie gekommen waren.

"Lass uns gehen und es ein andermal erneut versuchen."

Eliza drehte sich zu Fleetwood und ging langsam auf sie zu.

"Ok. Lass uns gehen."

Sie gingen zurück zu dem Ort, an dem sie in den Schatten gewechselt waren, und Fleetwood öffnete erneut ein schlieriges Tor, durch das sie in das Gebüsch in der normalen Welt traten.

"So... du hattest ja noch etwas vor, richtig? Ich glaube, ich werde mal sehen, ob ich irgendwie die Spur dieser Umweltverschmutzer aufnehmen kann. Wenn ich sie irgendwie dazu kriege, sich zu entschuldigen und hier regelmäßig aufzuräumen, vielleicht hat die Lady dann ein Nachsehen."

"Mhh joa, um meinen Kram habt ihr euch ja gekümmert und alles andere passiert morgen. Ich denke ich könnte Schlaf gebrauchen. Falls Bartók zufällig da ist dann spreche ich noch mit ihm. Wo möchtest du hin, ich kann dich fahren wohin du möchtest? Wollen wir zurück zu deiner Kabale?"

Sie gingen auf der Wiese entlang, vorbei am See. Alles sah wieder aus wie gewöhnlich.

"Am besten fährst du schonmal vor. Ich muss noch ein bisschen hier bleiben, um die Spur aufzunehmen."
Fleetwood sah sich prüfend um.

"Also... wir sehen uns dann später."
Sie nickte und ging dann in Richtung einer kleinen Liegewiese davon.

Der Papagei setzte sich auf Elizas Schulter und guckte sie seitlich aus einem frechen Auge an.

"Kaputt machen!", krächzte er auffordernd.

Während Eliza Fleetwood hinterher winkte, zog sie ihren Kopf etwas zur Seite und musterte dann ihrerseits frech den Papagei.

"Was is´ los, heee? Was möchtest du...musst du nicht bei Fleetwood bleiben?" Sie runzelte die Stirn und verengte argwöhnisch ihre Augen. "Was meinst du mit Kaputt machen?"

Spoiler:

Der Papagai krächzte abfällig.
"Fleetwood öööööööde. Du kaputt schlagen! Dinge und Menschen!"
Dann keckerte er amüsiert.

"Heeeey! Was weißt du schon? Du bist ganz schön frech!" Eliza besah sich den Vogel. "Was bist du eigentlich, hää?"

Während sie mit dem Papagai sprach, ging sie mit dem Vogel auf der Schulter über den Weg den sie und Fleetwood gekommen waren, zurück zu ihrem Bulli.

"Frech ist gut! Frech ist frisch!"
Der Vogel zappelte herum, um dem Gesagten mehr Nachdruck zu verleihen, verlor dabei beinahe den Halt auf der Schulter und musste mit den Flügeln schlagen, um ihn wieder zu gewinnen.

"Ich stecke in dem Vogel! Ich war unartig!"
Er keckerte.

Eliza lachte laut los.
"Ja besser frech, als einen Stock im Arsch. Aber warum steckst du denn im Vogel, was hast du getrieben?"

Sie schaute den Papagai einen kurzen Moment fragend an, um dann in Richtung des Bullis zu schauen, der in einiger Entfernung zu sehen war.
"Du bist ein Geist! Was für einer bist du denn? Du musst ja wohl irgendwie in der Vergangenheit zu Fleetwood gefunden haben oder so was?"

"Wollte LSD! Für Grundwasser! Aber Fleetwood ist Spieeeeeeeelverderber. Caw!"

Er klaubte eine lose Flaumfeder aus seinem Flügel, die langsam zu Boden segelte.

"Früher war Fleetwood frech. Freche Sachen! Kaputt machen! Alles durcheinander bringen! Schöööön!"

Eliza zog ihre Augenbrauen hoch und machte große Augen, sie blieb kurz stehen und prustete los vor lachen.

"LSD...", tränen standen ihr in den Augen vom lachen. Sie ging weiter auf ihren Bulli zu.
"...Fleetwood... war also frech, ja?" Sie trocknete sich die Augen und schloss lachend ihren Bulli auf.

"Jaaaaaa! Gaaaanz frech. Aber nicht mehr. Jetzt eher lasch. Lasche Fleewood-Laschi!"

Er beäugte sie.
"Gehen wir Stress machen?"

Eliza runzelte die Stirn und schaute nachdenklich, während sie sich hinter das Lenkrad des Bullis setzte.

"Für heute war eigentlich nichts mehr geplant. An was hast du gedacht?" Sie schaute das Papdagai sicher saß und fuhr los.

Der Papagei setzte sich auf die Kopfstütze des Beifahrersitz.

"Beleidigungen rufen bei Footballspiel, bis Hooligans kloppen! Ampel auf zentraler Kreuzung kaputt machen! Rah!"

Eliza seufzte und schaute dann sehr auffordernd.
"Da musst du dir schon etwas besseres einfallen lassen! Ich gebe dir noch Zeit. Jetzt geht es erst mal zurück, ich habe Hunger und brauche eine Dusche und will ins Bett. Brauchst du nicht auch was zu futtern?"

"Brauche Kekse! Kekse und Chaos! Kaaaaaa!"
Er flatterte keckernd etwas herum.

"Alles klar, finden wir sicher wenn wir zurück sind. Dann kannst du mir auch noch mehr Storys über Fleetwood und dich erzählen."
Damit fuhr Eliza den Weg zurück zu der Kabale von Fleetwood.

Gesagt, getan, und so ging dieser Tag schließlich seinem Ende zu.

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