No Exit

Sie schmunzelte leicht.
"Es ist vor allem interessant zu beobachten, welche internen Zwistigkeiten im Mysterium durch deinen Rücktritt ausgelöst wurden. Der Hierarch war in den letzten Tagen zumindest entsprechend übellaunig."

Sie fuhr mit dem auf und abgehen fort.

"Die Kraft, die einen dazu bringt, über die Welt und sich selbst nachzudenken - der Motor des Fortschritts und Wachstums der Erkenntnis und der Seele, wenn man so will - ist der Zweifel. Die Magier sollen aneinander zweifeln und aus ihrer Bequemlichkeit geschüttelt werden. Genau darauf zielt diese Lehre ab."

Spoiler:

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"Das ergibt Sinn."

Und ist das genaue Gegenteil Lovecrafts Philosophie, oder? Seine Angst zu meistern, keine Angst mehr zu haben würde befreien, so seine These führt zu Freiheit und somit zum Erwachen... Also keine Zweifel mehr haben, macht frei - aber es macht auch kurzsichtig. Und das ist das Gegenteil vom Weise sein.

Sie nickte.

"Dann würde ich sagen, lass das sacken. Denk darüber nach. Wir setzen das ganze morgen fort... es sei denn, du hast noch Fragen."

"Innerhalb der Diamantorden findet das Prinzip sicher gelungene Anwendung. Aber was ist mit dem Konzept des freien Konzils?" fragte er. "Ist die Demokratie in diesem Sinne einem einzelnen Weisen vorzuziehen?"

Kivutar winkte ab.

"Mitnichten. Die absolute Mehrheit auf diesem Planeten war lange der Meinung, er sei eine Scheibe. Die Mehrheit findet nicht automatisch die Wahrheit. Das Freie Konzil steht für Innovation und den Kampf gegen die Diener der Lüge. Außerdem schleichen sich in die freien Versammlungen ja ähnliche Probleme ein, wie in die Demokratie der Schläfer. Charismatische Meinungsmacher oder sogar Demagogen können in dem Orden Nährboden finden und Interessen durchsetzen, die nicht immer im Sinne aller sind. Und diese unterliegen der Lehre genauso wie die Führer der Diamantorden."

Galen nickte. Auch das leuchtete vorerst ein.

"Ich werde darüber nachdenken." entgegnete er. "Und werde dann vielleicht nochmal Fragen haben."

"Dann belassen wir es heute dabei."
Kivutar wirkte auch etwas müde, zog allerdings direkt ihr Handy, um sich weiter um Sachen zu kümmern.