Alcoholics Anonymous (Odysseus)

Sie waren da. Das Mutterschiff parkte an einem optimalen Observationspunkt, gegenüber dem Eingang zum Gemeindezentrum und etwas versetzt, damit der Van nicht so sehr auffiel.

Angus saß am Monitor und prüfte die einzelnen Programme.
"Sobald unser... Roger in Reichweite kommt, müssten wir hier eine kleine Meldung haben. Dann können wir uns ferngesteuert einklinken."

Odysseus setzte sich neben ihn und sah ihm über die Schultern.

"Das ist der Plan. Hoffen wir nur, sie müssen ihre Telefone nicht irgendwie abgeben."

"Oder abschalten."

Er zuckte mit den Schultern.

"Aber ist es denn so wichtig, dass wir alles hören, was da drin so abgeht? Wenn da jemand auf Opfersuche ist, wird derjenige das sicher nicht sehr offensichtlich tun."

"Nein - aber direkt nach dem Treffen vielleicht." dachte Phobos nach. "Oder während einer Pause. Da könnte Roger von irgendwem eingeladen werden... Wir sollten dazu auch den Hinterausgang beobachten. Zumindest eine Kamera aufstellen, denke ich, falls sie ihn darüber mitnehmen. Hätte ich auch schon früher machen können..."

"Ja, stimmt wohl."
Er legte einen Finger ans Kinn.

"Mit ein bisschen Glück können wir auch schon jemanden beim Betreten des Gebäudes identifizieren. Du hast ja gemeint, so ein Glatzkopf war irgendwie arkan aktiv?"

Er zog eine Tasche aus einem der Regale und zog nach und nach ein paar kleine Kameras mit Klemmbügeln heraus, die man an Häuserwänden anbringen konnte..

"Ja - und nicht im stygischen Sichtspektrum." entgegnete er.
Er deutete auf dem Rechner.

"Da ist ein Bild von ihm drauf gespeichert. Außerdem können wir den Wagen verwanzen, und mit Peilsendern versehen, während das Treffen läuft."

"Hm. Falls wir ihn zu sehen kriege, kann ich das pandemonische Spektrum ausschließen."

Er rief das Bild auf und sah es prüfend an, nachdem er eine der Kameras ausgesucht hatte.

"Tja, dann kannst du ja gleich mal auf Außenmission gehen. Erster Schritt: Kamera beim Hintereingang."

"Alles klar." Odysseus nahm die Kamera entgegen. Angus ging ungerne vor die Tür bei solchen Einsätzen, schickte ihn gerne vor. Das hatte er schon das letzte Mal bemerkt, als sie so etwas durchgezogen hatten. Aber heute machte es Sinn.

Ich bin nun einmal ein noch unbekanntes Gesicht in der Stadt.

Mit einem Rück öffnete er die Tür des Vans und verschwand in der Nacht - auf dem Weg zum Hintereingang.

"Achso, und schau schonmal nach wegen dem Wagen - von dem Typen. Ob der hier irgendwo zu finden ist", gab Angus ihm noch mit auf den Weg und wendete sich dann den Monitoren zu.

Spoiler:

Einbruchswerkzeug, Tape, um die Kamera irgendwo hin zukleben, ein Peilsender und Wanzen wurden eingesteckt

Dann stahl er sich aus dem Van. Ziemlich geschickt, stahl sich der Verändernde von Schatten zu Schatten und war nie lange zu sehen.

Ich bin ja ganz froh drum, die ein oder andere Anweisung von Angus zu bekommen, so ist's ja nicht. Er ist der Erfahrenere... Aber er hatte mich jetzt schon mehrfach in echt ungünstigen Situationen erlebt. Wäre gut, ihm mal zu zeigen, dass es auch eher reibungslos verlaufen kann.

Im Hinterhof angekommen, positionierte der Reisende die Kamera an einem günstigen Fleck, indem sie die Gasse gut im Blick hatte. Nachdem er ihre Position jedoch prüfte, war klar, dass sie viel zu leicht zu entdecken war.

Also suchte er eine etwas schlechtere Position, in der die Gasse zwar noch gefilmt wurde, aber nicht mehr so offensichtlich war... Unter eben jenen Holzplatten, auf denen er noch gestern gestanden hatte.

Okay... das sollte reichen. Jetzt noch kurz Angus bescheid geben, dass er die Kamera anzapfen konnte...

Code:

hab mir einen neuen fernseher gekauft. den musst du mal auschecken.

Und dann machte sich der Entdeckende auf, um das Auto zu suchen, oder anderes Interessantes.

Er musste eine Weile suchen, der Mann hatte wieder etwas abseits geparkt. Aber nachdem er zwei Seitenstraßen abgelaufen war, sah er das Auto, das er suchte, in einer Parklücke unter einer Straßenlaterne. Ein Abgleich mit dem Kennzeichen machte es ganz sicher - das war das richtige Auto.

Ein ganzes Stück abseits, in einer Seitengasse, tötete er mit einem Spruch seine Spuren.

Dann kehrte er zurück zum Wagen. Den Peilsender heftete er schon einmal mit etwas Tape an die Unterseite.

Dann galt es, zu überlegen, wie er den Wagen öffnete, um die Wanzen zu verteilen.

Am einfachsten wäre es wohl, dem wagen durch seine Magie zu befehlen, sich zu öffnen. Es gab an diesem Abend doch noch ein paar Leute, die hier unterwegs waren, und er war sich nicht sicher, wie schnell er das Türschloss mit dem Werkzeug knacken konnte, das er dabei hatte - wenn es ihm überhaupt gelang.

Abwägungen, über Abwägungen...

An Bodkin klebte bereits sein blasser Nimbus. Am Wagen würde er dann auch hängen. Mehr Spuren, die sie entdecken könnten. Aber verdächtiger als ein Peilsender auf der Unterseite des Wagens?

Niemand kannte seinen Nimbus in der Stadt. So viel war klar. Und würden sie eine der Spuren finden, würden die Täter ohnehin von einer Ermittlung ausgehen.

Also gut... Er ging ein paar Schritte zurück, beendete den Zauber, mit dessen Hilfe er seine Spuren tötete, holte aus, sprach die Worte... Und warf.

Eine dünne, neblige Kugel schoss auf den Wagen zu...

Der Zauber selbst war eine Glanzleistung... Nur der Wurf selber...

An einem seidenen Faden hing der Zauber... er zog an ihm. Gerade noch so traf er die Tür.

Er hörte, wie ein mechanisches Klicken die Entriegelung der Tür verkündete.

Auf der selben Stelle tötete er erneut seine Spuren. Dann betrat er den Wagen und suchte einen guten Ort, um die Wanzen zu verstecken.

Spoiler:

Das Auto war viel zu aufgeräumt, als das er einen guten Platz zum Verstecken gefunden hätte. Gesucht hatte er eine ganze Weile.

Natürlich könnte er irgendwo eine Abdeckung öffnen und dort eine Wanze hinterlegen. Aber mit seinem Werkzeug würde das nichts werden.

Ohne eine Wanze zu hinterlegen, schloss er von innen die Tür wieder ab, indem er den Vierregelungspin nach unten drückte und schloss dann die Tür zur Gänze.

An der verzauberten und einer Hintertür prüfte er, ob das Auto jetzt auch wirklich abgeschlossen sein.

Der Peilsender würde genügen müssen... Heute gabs einfach keine Audio...

Alles war wieder gut verschlossen. Damit war er hier wohl fertig.

Also ging es erst einmal zurück zum Van.

Angus saß vor den Monitoren. Einer zeigte das etwas dunkle und eingeengte Bild von dem Hintereingang.

"Hey. Also, ich habe einen Peilsender und die Kamera... waren das die Sachen, die du auch angebracht hast?"

Odysseus schloss die Tür hinter sich.

"Ja. Das Auto war zu aufgeräumt, als das es dort ein gutes Versteck gegeben hätte. Und unter den Sitzen hätte man vermutlich nichts gehört."

Er ließ das Werkzeug kurz sinken.

"Mit dem Zauber, durch der die Tür öffnete, habe ich schon genug Spuren hinterlassen, als das ich den Fahrer noch durch ein paar Kratzer am Amaturenbrett misstrauisch hätte machen wollen."

"Dann sollten wir nichts tun, was den Typen dazu bringen könnte, alle seine Besitztümer genauer zu durchleuchten."

Angus wendete seinen Blick von den Monitoren ab und zu Odysseus.

"Wir müssen aber irgendwie versuchen, die Magier zu identifizieren, wenn sie reinkommen. Nicht jeder, der Magie in sich trägt, ist auch erwacht. Möglicherweise hat der Täter oder die Täter auch Schläfer mit Zaubern belegt."