Graue Wüsten

Er brauchte zwei Versuche, ehe er den Ton und das Bild der Kamera auf dem Rechner empfing. Die Wanzen funktionierten etwas anders als die, die im Buch als Beispiele gezeigt wurden.

Trotzdem nickte er zufrieden, als er erfolgreich war und baute die Technik ab.

Sofern der Rechner Zugang zum Internet hätte, würde er danach eine kleine Recherche starten - noch immer in der Tiefgarage.

Es gab tatsächlich einen mobilen Internetzugang im Van - mit sechsfacher Verschlüsselung.

Phobos begann eine Internetrecherche, sofern es die Verbindung im Keller zuließ, im Versuch die Selbsthilfegruppe des Kochs ausfindig zu machen. Als Anhaltspunkte hatte er den Namen des Mentors, Bodkins Daten und natürlich den Wohnort und Arbeitsplatz...

Die Namen von Personen halfen ihm nicht weiter. Er konnte allerdings eine AA-Gruppe finden, die in der Nähe von Bodkins Wohnung in einem kleinen Gemeindezentrum regelmäßig Treffen veranstaltete. Man konnte sich dort per Mail melden, um einen Sponsor zu finden. Die Seite verriet bereits, dass Daten gut geschützt waren und man nicht einfach so zu Treffen vorbeikommen konnte - die Termine waren nicht veröffentlicht.

Trotzdem würde es sich lohnen, dort einmal vorbei zu schauen und Kameras zu installieren - vorausgesetzt ihm würde es gelingen, den richtigen Raum der Versammlung zu finden.

Er schrieb Angus eine Nachricht:

Code:

hey. wenn du wach bist, würds mich freuen, wenn du dich mal meldest. könnte deine hilfe bei einer sache gebrauchen

Angus antwortete einige Minuten später.

Code:

Bin wach.

Dann legte Phobos vorsichtig den ersten Gang ein und fuhr vorsichtig mit dem ihm unbekannten Wagen los, grob in Richtung der anonymen Alkoholiker.

Das Gemeindezentrum war ein untersetztes Gebäude, dass zwischen zwei größere Blöcke gequetscht stand und dadurch irgendwie mickrig wirkte. Man hatte wohl vor Jahren versucht, die Fassade aufzuhübschen, jetzt blätterte die Farbe von einem uninspirierten Mural ab, das längst nicht mit seinen Cousins aus Mission mithalten konnte. So früh am Tag war es ruhig hier, der Verkehr in dieser Seitenstraße war sparsam. Ein paar Schulschwänzer lungerten bei einen Parkplatz herum und warfen mit Steinen nach Dosen.

Phobos entstieg langsam dem Wagen und trat auf die Front zu, sah sich Öffnugnszeiten und dergleichen um, und betätigte einmal provisorisch die Klinke.

Neben einem Schild

Code:

Bingoabend fällt heute leide aus!

konnte er einer Plakette neben der Tür die Öffnungszeiten entnehmen.

Täglich zwischen 12 und 18 geöffnet. Bitte vorne anmelden!

Zwölf Uhr war es noch nicht, und das Zentrum wirkte verlassen - von außen zumindest.

Probehalber versuchte er die Tür einfach zu öffnen.

Sie war verschlossen.

Prüfend besah er sich das Interior durch die Glastür - sofern dies möglich war. Gab es eine Alarmanlage, Kameras oder dergleichen?

Wahrnehmung (9 again)
2+4

zufällig generierte Nummer (1,10) : 5

zufällig generierte Nummer (1,10) : 8

zufällig generierte Nummer (1,10) : 10

zufällig generierte Nummer (1,10) : 1

zufällig generierte Nummer (1,10) : 7

zufällig generierte Nummer (1,10) : 8

10 again

zufällig generierte Nummer (1,10) : 9

9 again

zufällig generierte Nummer (1,10) : 8

Spoiler:

Am Haus selbst konnte er weder Kameras, noch Alarmsysteme entdecken. Als er sich allerdings vergewisserte, ob in der näheren Umgebung etwas war, fielen ihm die zwei Kameras am Gebäude gegenüber auf - und eine von denen zeigte ziemlich genau auf den Eingangsbereich des Gemeindezentrums.

Phobos zog die Kapuze noch ein Stück tiefer ins Gesicht. Dann verschwand er wieder in Richtung des Vans...

Am leichtesten wäre es, durch das Zwielicht ins Innere des Gemeindezentrums zu gelangen. Vielleicht gab es aber auch einen Hintereingang?

Anstatt in den Van zu gehen, besah er sich das Gemeindezentrum aus anderen Perspektiven. Er begann, das Gebäude zu umrunden.

Links führte eine schmale Gasse zwischen dem Zentrum und dem daneben stehenden Gebäude hindurch. Dort standen auch rostige Müllcontainer. Nachdem er das Gemeindezentrum umrundet hatte, fand er sich in einem kleinen Innenhofbereich für die vier angrenzenden Gebäude wieder, der wohl kaum genutzt wurde. Es gab eine Autozufahrt auf der gegenüberliegenden Seite - sie war mit einem hohem Maschendrahttor gesichert. Eine Laderampe für eines der anderen Gebäude war über und über mit Unkraut überwuchert. Müll und zerbrochene Flaschen übersäten den Hof.

Der hintere Bereich des Zentrums war durch einen mannshohen Lattenzaun von diesem Innenhof abgetrennt. Hineinsehen konnte man nicht. Als Phobos den Zaun entlang ging, fand er eine einfache Holztür, die kein Schloss hatte. Trotzdem ließ sie sich nicht öffnen - sie musste von der anderen Seite aus verriegelt sein.

Auch hier sah sich Phobos nach möglichen Beobachtern um.