[alle] Pages of the Pentacle

"Ich bin ein Hüter des Schleiers." erwiderte Galen und besah sich Cassie. Und Tapio hast du ja schon kennen gelernt., dachte er gut informiert.

Beth schaute interessiert von Galen zu Cassie, während sie sich den Teller mit quasi allem volllud und alibimäßig während Galens Antwort einen großen Bissen von - Was bitte ist das? Egal.. hm... lecker!- abbiss um die Reaktion mit zu bekommen.

"Ah ok"
Cassie nahm ein großen Bissen von dem Essen auf ihrem Teller.

Galen räusperte sich umständlich. Liegt es jetzt ausgerechnet an mir, das Gespräch am Laufen zu halten? Normalerweise mögen Leute es, über sich selbst zu sprechen... Nur wenn wir Hüter das tun, fühlen sie sich plötzlich ausgehorcht... Hmm...

"Du hast sicher noch hunderte Fragen, nicht wahr? Von den ganzen Problemen die mit dem Erwachen plötzlich auf dich zukommen ganz zu schweigen. Ich sehe es als die Aufgabe einer Kabale sich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wenn es also etwas gibt, dass dich..." er sah herrüber zu Beth "... oder dich interessiert... Ich habe gerade Zeit Rede und Antwort zu stehen."

"Wie kommt denn so einer hier hinein?" fragte eine Frau eines kleinen Grüppchens.
Leise zwar, doch Huckleberry war geübt im Zuhören. Lange Nachmittage im Park brachten auch hier und da ein paar Vorteile.
Auch dem Rezeptionisten hatte man diese Frage förmlich im Gesicht ablesen könne, doch als der Helix-Deal von Huck erwähnt wurde, hatte sich seine Mine gefangen und die professionelle Ausbildung hatte wieder angeschlagen.

"Wen meinst du, Debbie? Ist doch niemand ungewöhn-" Ihre Freundin, die sich nicht gerade unauffällig umgesehen hatte, stockte. "Ich glaub ich kenn den."

Huck, gekleidet in einem überraschend neuen, aber dennoch abgewetzten, beigen Sakko, zuckte leicht zusammen. Er hatte Samantha darum gebeten für ihn ein 'bessere' Kleidung zu suchen, unter dem Vorwand eines Gespräches, nach dem er vielleicht eine Arbeit oder so haben würde. Als er das gesagt hatte, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Technisch gesehen war es ja sogar die Wahrheit.
Dreh dich nicht um, alter Knacker. Wir wissen beide, dass du die Stimme schon mal gehört hast. Aber jetzt zu schauen ob es wirklich die blonde Schrulle ist, wäre die dümmste Idee, die je deinem staubigen Hirn entsprungen wäre.

"Ja sicher kenn ich den!" hätte der alte Mann mit seinen morgens noch gewaschenen Haaren sich umgedreht, hätte er seine Annahme bestätigt gesehen. Die Blonde begann ihre Stirn in Falten zu legen. "Woher nur…"
"Ein Software-Typ?" sprang die Dritte im Bunde hilfreich ein "Die sehen ja immer aus wie die letzten Penner. Naja, außer die, die was Großes gemacht haben."
"Nein. Woher soll Claudia denn einen von diesen Softies kennen" sprang Debbie ein.
"Das Gesicht kam mir so bekannt vor… Wo hab ich den…"
"Woher sollst du denn so einen kennen? Der sieht doch total abgeranzt aus. Kein Elan, keine Perspektive. Wie so ein Künstler."
"Das wird’s sein, Constanze, ein Autor. Die haben doch andauernd ihre Bilder hinten auf den Büchern. Vielleicht der Typ der Game of Thrones geschrieben hat? Der ist doch auch so… alt…"

Huck öffnete die rettende Tür und überlies es damit dem Personal sich um diese kleine Gerüchteküche zu kümmern.

Ein kurzer Blick in die neue Umgebung zeigte ihm drei Menschen, die in unterschiedlichen Stadien der Verwirrung zu ihm hinüber blickten.

"Tach zusamm'n, hoff' 's Ess'n is' gut, hab's selbs' nich aus'esucht. Helis'eal nehm ich an?" ein kurzes freundliches Lachen "Bin 'er M-" räuspern "Tschulligung, Frosch 'm Hals, bin 'er Huckleberry wollt ich sag'n, oder Huck Finn wenn 'er wollt."

"Soviel dazu." schloss Galen und sah auf zu 'M'.

"Huckleberry." stellte er fest. "Du musst der Thearch sein, dem wir diese Zusammenkunft verdanken." sagte Galen - dessen ursprüngliche Idee diese Kabale war. Die List, nichts von seinen Beweggründen zu erzählen, damit die silberne Leiter als scheinender Hauptakteur und Initiant hinter dieser politisch-einenden Kraft auftreten kann, schien aufgegangen zu sein.

Und das sie einen eher legeren Thearchen für das Zusammenleben mit dem Konzil geschickt hatten, war sicher auch nicht verwunderlich.

"Diese Beiden hier sind noch namenlos. Ich bin Galen."

"Hi Huck", sagte Beth und musterte den alten Mann neugierig, merkte, dass sie den abgekürzten Namen noch weiter abgekürzt hatte und ergänzte schnell: "Finn"

"Also das Essen ist ganz lecker - nur die Käsespieße gehen uns bald aus", ergänzte sie grinsend und zeigte mit einer kleinen Geste zum kalten Buffet herüber. Oh man, wenn meine Mutter jemals raus bekommt, dass ich vorhabe mit dem in ne WG zu ziehen werde ich in die Klapse geschickt...

"Thea-wa? Oh, asso, ja, bin 'er Thea'ch von 'er Sil'ern' Leiter. Würd' nur nich' von verdank'n red'n. Ich mein' 's is' doch wichtich für uns alle, wenn 'e junge Generation zusamm'n fin'et, oder nich'. 's is' zumin'es' was ich so denk' davon."

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen

"Zumin'est denk' ich mir ma' so, dass 's auch an'ere hier gibt, die noch nich' so 'enau wiss'n wie der Hase hier läuft, nu' dass wir sin' wer wir sin' - oder scho' immer war'n, oder so. 's ja auch egal."

Langsam bewegte sich der Alte zu dem Buffet und nahm sich etwas, das wie ein Keks mit irgendeiner bunten Creme drauf aussah. Ehe er einen Bissen nahm drehte er sich nochmal zu Galen um und deutete mit jenem Keks nach ihm.

"Gäil'n - den Nam'n hab ich glaub' scho' ma' 'ehört. Komm grad' nur nich' drauf." ein kurzes Kopfschütteln, gefolgt von einem knackenden Bissen "Naja, wird mir scho' wieder einfall'n. Is ja auch 'ne Menge neues Zeugs, dass ich auf meine alt'n Tage noch in'n Kopf rein bekomm'n muss."

"Un' ja, 's Ess'n is' echt mal was - gutes" seine Betonung sowie sein Gesichtsausdruck verriet dass es ihm deutlich an Vergleichsmaterial mangelte. "Würd' aber vorschlag'n, dass 'e noch was von'n Spieß'n übrig lässt. Sollt ja noch wer komm'n, wenn ich das richt'g auf'm Plan hab." ein schnelles Zwinkern nahm der Aussage jegliche Schärfe.

Also wurde er vorgeschickt... Und ist auch erst vor kurzem erwacht. kombinierte er. Er hat aber bereits einen Schattennamen und Orden. Ist also vermutlich eher auf meinem Erfahrungsgrad... Hat er sich runter gespielt, indem er das Fremdwort nicht sofort verstanden hatte? Wurde er direkt nach seinem Erwachen schon rekrutiert? dachte er sich in Huckleberry ein.

"Auf welchem Pfad wanderst du, Huckleberry?" Galen hatte einen Verdacht, wer der Mentor eines solchen Thearchen war und wollte ihn bestätigt sehen.

"Och, bin 'ekommen über 'e Ecke Shrader and Haight Street gibt da 'nen Chinamann, mit 'em kann man immer recht gut plaudern, wenn 'e es nich so dringend has'." ein spitzbübisches Lächeln zeichnete sich auf dem bebarteten Mund ab. "Aber das is'es nich' was 'e von mir wiss'n wills', ne?"

Huckleberry lehnte sich an der Wand zurück, ein neuen Keks in der Hand "Ne, du, Gäil'n. Hab ganz am Anfang schon 'elernt, dass 'e nich' immer alles ausplappern solls', hier in 'er wach'n Welt. Vor all'm nich' zu jemand'm der bekannt is' dafür, dass er gerne ma' 's eine sagt un' 's and're meint." eine kurze Pause, als er die Reste vom Keks aß " Ich weiß nich', was 'enau da los war, bei dir un' 'em Ammenius, oder zwisch'n dir un' 'em Kurunna. Aber wenn 'e was von mir wiss'n wills', musst 'e mir ers'ma was geb'n." sein Lächeln hat etwas spielerisch herrausforderndes angenommen "Was is' 'en dein Pfad?"

Galen hörte Markus ruhig zu. Er wurde angemessen gebrieft. Nützlich.

"Ich hielt das für eine unverfängliche Frage, anbetracht dessen, dass wir uns hier treffen, um den Zusammenschluss einer Kabale zu besprechen." stellte er sachlich fest. "Entsprechend wundere ich mich über dein Misstrauen. Aber bitte, ich gehe in die Vorleistung: Ich wandere auf dem Pfad nach Stygia, bin spezialisiert in Nekromantie, habe auch das ein oder andere von meinem ersten Mentor, dem verbannten Lovecraft, in Gedankenmagie erlernt. Von ihm lernte ich auch ein gehöriges Maß Paranoia, dass innerhalb dieser Räume, so hoffe ich zumindest, jedoch unangebracht ist."

Galen griff sich ein Häppchen Schinkenbrot.

"Mein erster Mentor hatte mich übrigens entführt, mich meinen schlimmsten Ängsten konfrontiert - eine von ihnen werde ich euch heute vorstellen, denn sie ist mein Vertrauter - und anderweitig psychisch gefoltert. Deinen Regeln folgend: Quid pro Quo. Was ist dir passiert, dass du nicht einmal eine so unverfängliche Frage beantworten möchtest?" fragte er in fröhlichem Plauderton.

Das schelmische Lächeln wich von den Zügen des Alten, während Galen sprach.
"Och, Misstrau'n is' da kein's drin. Wollt nur wiss'n was 'e für einer bist. Un' hatte vor 'n bisschen um'n heiß'n Brei zu red'n. Is' ja nich wirklich 'n Buisness-Meeting hier. Also scho' irgen'wie, aber 's Ziel is' ja weniger zusamm'n arbeit'n als viel mehr zusamm'n wachs'n. 'Ne zusamm'ngehörige Gruppe zu bau'n un' so. Also nichts mit Checklist'n abstreich'n."
Ein Räuspern, eher er weiter sprach "Aber wenn'e gleich zum Punkt komm'n wills'."

Huckleberry kniff die Augen ein wenig zusammen und krazte sich am Hals, während er zu überlegen schien.
"Stygia... Bist also 'n - Moros? Ja, Moros dürft's gewes'n sein. Selbst latsche ich zum Panda-Ding. Bin 'n Mas'igos. Also hier - ähm - Gedank'n un' Raum un' alles was dazu 'ehört."

"Was mir passiert is' woll'st 'e noch wiss'n? Außer dass ich vor 'n bissch'n mehr als 'nem Monat nich' wusst', dass ich in 'en Kop' von and'ren schau'n kann, wenn ich 's nur stark genug will, nichts. Naja. Das un' 's ganze Erwach'n un' so. Bin mir also manchma' nich' 'anz sicher was 'ne Sache is', die später geg'n mich verwen'et werd'n könnt' un' was nich'. Oh un' dass 'e wirkst wie jeman' der gern Dinge für sich behält, hat auch mit rein'espielt, dass ich 'e Frage an dich 'ewälzt hab bevor ich s'e beantworte."

"Fast vergess'n, Mentor hast'e ja auch 'efragt. Das is' 'er Zakar. Tut mir ü'rigens leid mit dein'm. Also wie er dich 'ehandelt hat un' so. Geh' ma' nich' davon aus, dass 'e schon erwacht wars', als 'er ganze Mist passiert is'?" eine ehrliche Mischung aus Neugier und Bedauern schwang in seinen Worten mit.

Galen lauschte Markus während seinen Ausführungen.

"Ja, das Gedankenlesen ist nicht gerade eine Fähigkeit, die Hoffnung in die Menschen gibt." erwiderte er bitter, während er schwarzen, heißen Kaffee einschüttete.

"Lovecraft experimentiert mit Schläfern, will sie zum Erwachen bringen, indem er sie von ihren Ängsten befreit. Die Traumata, die dies auslöst, sind nicht das, was ich als förderlich bezeichnen würde. Seine Methoden funktionieren nicht. Ich war lediglich der richtige Kandidat, brauchte scheinbar einfach nur eine Zeit lang angekettet in einem Keller die Beine lang zu machen, losgelöst von allen Verpflichtungen, geplagt von Halluzinationen und mit Todesangst um die bleierne Münze abzulegen." seine Stimme quoll vor bitterem Sarkasmus.

"Die Zeit danach war kaum angenehmer. Seine Lehrmethoden brutal."

Er betrachtete Markus kurz aus verengten Augen.

"Dann kam ich nach San Fransisco, erlebte einen Terroranschlag bei dem freien Konzil und einen erpresserischen Raubangriffs Armelius' gegen mich, weil ich im Besitz eines Schatzes war, welchen ich ihm zu verkaufen, nicht bereit war - denn ich hielt ihn nicht für würdig. Was er wohl auch nicht war, wie das Ratsurteil zeigen sollte."

"Und damit ist wohl eines der Probleme dieser Stadt zusammengefasst: Ein freies Konzil das Hilfe braucht, aber es sich nicht erlauben kann, bei den Diamantenen zu fragen, unter anderem weil das Mysterium, seiner Aufgabe ja durchaus gerecht werdend, magische Ressourcen akquiriert, wo es nur kann." Er nippte an seinem Kaffee. "Und das finde ich inakzeptabel. So einer bin ich, Huckleberry."

Er räusperte sich. "Deshalb finde ich diese Kabale so wichtig. Sind damit deine Bedenken zu meiner Motivation und Aufrichtigkeit für Erste ausgeräumt?"

Als Galen von seinem erfolterten Erwachen sprach, wuchs das Bedauern aber auch, wenn gleich weniger, die Neugier im Blick des Bärtigen.

"Wenn 'e ma' 's Gefühl has', du musst mit wem drüber red'n..." ließ er das Angebot im Raum stehen, ehe er Galen weiterreden ließ.

Als dieser seine Ausführungen beendet hatte, öffnete Huck eine der kleinen 0,2l Flaschen mit Kronkorkenverschluss, die Eisgekühlt bei dem Buffet ruhten.

"Hm. Sin' alles gute Grün'e. Kann ich gut nachvollzieh'n un' so." langsam hob er die Flasche zum Mund. "Hast mir sogar mehr 'esagt als 'e dachtest." ein langer Schluck, bei dem er den Augenkontakt aufrecht hielt "Bist einer, der in Richtig un' Falsch sieht. Schwa'z un' Weiß. Hat sicher seine Grün'e, so wie 'e erwacht bis' un' alles. Dann der Terroranschlag." ein weiterer Schluck leerte die Flasche "Weiß wie so was 'e Mensch'n verändert. Hier drin" dabei tippte er mit der Flaschenöffnung an seinen Kopf. "Hab's selbst 'esehen - Bevor ich wusst wie ich da rein seh'n kann" setzte er hinzu.
"Seh's auch bei dir. Ich geh' ma' einfach so dreist davon aus, dass 'e selbst merkst, dass 'e der Einzige bis', der andauern' mit 'm Misstrau'n un' so anfängs'."
Tin-Can-Sam würde mich für Wahnsinnig halten schoss es ihm durch den Kopf, als er die leere Flasche auf den Tisch stellte, anstelle sie wie gewohnt in den tiefen seiner Kleidung zu verstauen. Dieser Gedanke malte ein leichtes Lächeln in seine Augen.
"Aber wenn 'e 'ne bestätigun' wills' - Hab keine Bedenk'n mehr. Nie 'ehabt. Bin nur 'n neugieriger alter Knacker, der 'n bisschen die Zeit totschlag'n will, bis 'e letzte Person da is'."

"Stimm dir übrig'ns nich' zu. Das mit 'er Hoffnun'. Ich mein', vielleicht bin ich nur 'n verschrob'ner Kauz un' hab noch nich' in genug Köp'e geschaut, aber 'e beweggrün'e von 'n Mensch'n zu seh'n un' vor all'm 'n bissch'n eingreif'n zu könn'n, wenn s'e sich selbs' kaputt mach'n... Warum sollt' mir dass 'e Hoffnung ruinier'n? Im geg'nteil. So 'n Typ mit 'm Stock im Arsch, der sich verhält wie 'n Gott unter Krabb'n un' nich' ma' mitbekommt, dass er 'n" pass auf, was du sagst. "'nem kleinen Kind auf 'n Fuß 'etret'n is' un' einfach weitergeht. Sowas nimmt Hoffnung. Wenn 'e aber reinseh'n kanns' un' feststells', dass er 's wohl mitbekomm'n hat, aber grad auf'm weg zum sterben'n Vater is' un' schon jetz' sich selbs' Vorwürfe macht, weil er 'n letzt'n 'eburtstag von ihm vergess'n hat. Un' sich sogar vornimmt 'n paar mehr Spend'n an's - Wasi'nhaus - zu geb'n, weil er sich weg'n 'm Kind so schlecht fühlt, aber nich' in 'er Lage is' sich zu entschuldig'n, weil er sons' in Tränen ausbrech'n würd, weg'n 'm Stress un' so."

Er drehte seinen Kopf, beäugte erneut die Flaschen und räusperte sich.
Red dir nicht den Mund fusselig, du altes Plappermaul

"Jed'nfalls, das gibt 'm ganz'n ne an'ere Perspektive. Wie, wenn 'e beim Schach ma' aufsteh'n musst, um um 'n Tisch zu lauf'n, damit 'e neue Züge siehs', wenn 's zu verfahr'n is'."

"Schönes Gedankenexperiment." stellte Galen nüchtern fest. Und ich dachte, Lügen wären mein Metier, aber der macht nicht nur anderen, sondern auch sich selbst was vor.

"Nur ist es im Leben wie mit dem Schach: Will man gewinnen, muss man annehmen, dass jeder Zug gesetzt wird, um dir zu schaden. Denn am Ende geht es den Menschen darum, zu gewinnen." Er griff sich ebenfalls eine Flasche. "Umso wichtiger sind Verbündete, die das selbe Spielziel verfolgen."

Damit lehnte er sich an den Tresen hinter ihm und sah in den Raum.

Hach, der ungeduldige Tatendrang der Jugend. Schade nur wie Negativ sein Weltbild ist. Ich sollte mal versuchen ihm den Fall von Matthew näher zu bringen. Nur wie, du alter Optimist, ohne dass er wieder an Gedankenexperimente denkt.
Gedankenexperiment... An Erinnerungen Teilhaben lassen?
Nein, alter Junge, dann gibst du vielleicht mehr weiter als du willst. Oder, wenn nicht, glaubt er es dir wieder nicht.
Einen schnelleren Weg sehe ich aber nicht
Dann halt langsam. Ihr wollt ja eh zusammen arbeiten und... Wohnen...

"Auch hier, mein Guter, hast 'e 'n Nag'l nur halb 'etroffn, wenn 'e mich frags'. Aber lass das 'espräch ma' auf wann anders verschieb'n." Huckleberry nahm sich eine zweite Flasche aus dem Eis, diesmal Wasser. Mit Bläschen. Warum auch immer Menschen sowas wollen... Und setzte sich an den Tisch.

"Weil mit ein'm hast 'e völlig Recht. Mit 'n paar Freund'n auf die 'e dich verlass'n kanns', is' 's Leb'n ruhiger. Ich würd' aber sag'n wir wart'n noch 'n bissch'n, mit 'em Meeting sonst fühlt sich 'e Letzte noch aus'eschloss'n, bevor wir überhaupt 'ne Kaballe geword'n sin'."

Ein Blick zu Galen.
"Oder hast 'e 's Eilig?"

Dieses bevormundende, Väterliche scheint also bei Mastigos am Alter und nicht an der Länge des Erwacht-Seins zu hängen.

"Eile bringt selten etwas Gutes hervor." stellte Galen fest und folgte Markus an den Tisch.

Vor dem Fenster flatterte etwas. Man sah bunte Flügel. Ein Schnabel tappte an die Glasschreibe und eine krächzige Stimme ertönte durch das gekippte Fenster.

"Hallo Looooser! Reinlassen, dalli dalli!"

Galen sah sich schockiert nach Sh'aoc um.

Der Goetia saß bei einem Tablet in einer Ecke und schaute das Model und der Freak. Er schaute allerdings interessiert durch eine Lesebrille aus Schattententakeln auf, als der Vogel ankam.

Sieht zu überrascht aus, um was damit zu tun zu haben.

Galen ging zum Fenster und öffnete es. Der Vogel schoss geräuschvoll und einige bunte Federn lassend in die gute Stube.

"Gehört der zu einem von euch?" fragte er in die Runde.

Der farbenfrohe Geselle düste einmal durch den Raum, drehte eine Pirouette. Dann stieß er auf Galen herab und platzierte mit todsicherer Präzision einen ordentlichen Vogelschiss direkt auf den extra zum feierlichen Anlass angezogenen Anzug des Hüters. Mit diabolischem Keckern flog er durch den Raum.

"Ein gerechter Schiiiiss spendet Weisheit für die Erwachten, kaw!"
Aufgeplustert landete er auf der Schulter einer jungen Frau, die gerade den Raum betreten hatte.

"Gehört zu mir!" Antwortete Eliza, als Papdagai auf ihrer Schulter Platz nahm und sie selbstverständlich, mit den lauten Schritten ihrer schweren Stiefel, den Raum betrat.

Sie stoppte kurz und schaute sich dann doch etwas verwirrt um. Als sie Galen mit dem Schiss auf seiner Schulter sah, kraulte sie Papdagai mit einem Finger unter dem Kopf."Hey Galen, da hast du wohl direkt einen neuen Freund gewonnen!" Breit grinsend ging sie zielstrebig auf ihn zu und umarmte ihn etwas fester, für einige Momente.

Elizas Körper war überall außer im Gesicht mit Tätowierungen verziert, selbst auf ihren Fingern konnte man runenartiges erkennen. Durch die schwarzen Shorts die recht kurz abgeschnitten und mit Aufnähern verziert waren und ihr Top das sie trug, waren die Tättoowierungen recht gut zu sehen. Ihren Dread-Irokesen schmückten mehrere Perlen aus Glas, Silber und Holz und einige Dreadlocks hatten andere bunte Farben. Um ihre Hüften lag ein Nietengürtel und ihre Füße steckten in recht schmutzigen, schwarzen, groben, wadenhohen Stiefeln.

Nachdem sie ihn losließ, drehte sie sich zu den anderen im Raum um. "Hey, ich bin Myrddin Wyllt. Der Scheißer hier auf meiner Schulter ist Papdagai!" Sie starrte die anderen der Reihe nach an und drehte sich dann zurück zu Galen.

"Na wie schauts aus?"

Galen sah erst gelassen auf den Vogelschiss, dann dem davonfliegenden Vogel nach. Zu wem sonst.

Nach der Umarmung, die er erwiderungs-, wehrlos und starr über sich ergehen ließ, nuschelte er auf ihre 'Freundschaftsbemerkung' miesepetrig ein "Offenbar" vor sich hin und ließ damit offen, ob er Elizas überschwingliche Umarmung, den besessenen Regenbogenlori, oder beides meinte.

"Ich darf dir vorstellen." fügte er schließlich nach einem kurzen Räuspern gefasst hinzu. "Huckleberry, von der silbernen Leiter." Er sah zu ihm herüber. "Und diese beiden jungen Magierinnen haben noch keinen Namen, dafür aber Interesse an einer Kabale." Damit sah er zu Beth und Cassy.

Beth hatte zunächst aufmerksam zugehört, was Galen und Huck mit einander besprochen hatten, bis ihr aufgefallen war, wie mega daneben es doch wirkte, dass sie und Cassie schweigend über ihrem Essen brüteten, während die beiden redeten. Eigentlich wollte sie ja zuhören - sie überlegte sogar kurz, ob sie nicht einfach den "Zwei-Gedanken-Gleichzeitig"-Zauber machen sollte, verwarf den Gedanken aber als ziemlich dämlich - und fing etwas seichten Smalltalk mit Cassie an. Unverfängliche Themen - Familie, Hobbies, Arbeit - trotzdem blieb Cassie spürbar verschlossen und gab nur ein paar recht kurze Standart-Antworten, und so war Beth ganz froh, als der Vogel "klopfte" und ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Ihr Losprusten tarnte sie mehr schlecht als Recht in einem Hustenanfall, als Galen seinen Teil abbekam.

Myrddin grüßte sie mit einem einem Lächeln und einem leichten Winken, als diese zu ihr herüberschaute. Verdammt ist die cool. Oh man, meine Eltern dürfen nie erfahren, mit wem ich hier rumhänge... oder doch, dann kriegen sie den Schock ihres Lebens.

Leise seufzte sie nach Galens Vorstellung und sagte dann:

"Wisst ihr was? Der Einfachkeit halber bin ich heute Abend einfach- Riley", sie zuckte mit den Schultern. Na klasse. Denk nach, du willst doch nicht wie die dümmste Tusse in deiner Klasse gerufen werden.
"Schön, dass du da bist", ergänzte sie noch an Myrddin gewandt.