Kriminelle Szene

Auch wenn es die höheren Vertreter von Politik und Polizei nicht wahrhaben wollen, auf den Straßen von San Francisco ist der Teufel los. Gangs dominieren teilweise ganze Viertel oder bekämpfen sich auf den Straßen. Gerade in den Brennpunkten muss die Polizei sich abmühen, die allgemeine Sicherheit wenigstens minimal zu gewährleisten. Einige Kleinunternehmer, insbesondere Ladenbesitzer, haben angefangen, private Sicherheitsunternehmen anzuheuern, um ihre Läden und Geschäfte abzusichern. Die Sicherheitsleute sind als "Türrüttler" bekannt, weil sie nach Ladenschluss an den Türen der Geschäfte rütteln um sicherzustellen, dass auch abgeschlossen ist.

Die Norteños sind traditionell im Norden Kaliforniens (sie nennen Nordkalifornien "Norte") anzutreffen. Sie sind eine lose Koalition aus Gangs mit lateinamerikanischen Wurzeln, die im Gefängnis der Nuestra-Familie Tribut zollt. Ihr Erzfeind sind die Sureños, die südkalifornische Fraktion der mexikanischen Mafia, die ihr Zentrum in Los Angeles hat, aber in Richtung Norden expandiert. Bei beiden Gangs ist es offizielles Gebot, Mitglieder der jeweils anderen Gang sofort umzulegen, sobald man sie sieht. Beide Gangs betätigen sich vor allem im Drogen- und sekundär auch im Menschenhandel. Sie kämpfen vor allem im Mission District und zum Teil auch in Tenderloin.

Mara Salvatrucha (oder MS-13) ist eine Gang, die vor allem aus salvadorischen Immigranten besteht. Die Bosse der Gang sitzen in El Salvador, aber die Gruppierung hat eine starke Präsenz vor allem in Kalifornien. Norteños und Sureños sind sicher bedrohlich und gefährlich, aber der MS-13 stehen sie was Brutalität und Grad an Organisiertheit angeht doch um einiges nach. MS-13 betätigt sich im Schmuggel von Menschen und Waren aller Art in die USA und haben sich durch ihre Bereitschaft zu Extremen den Respekt des Sinaloa Kartells (eine der mächtigsten und fortschrittlichsten kriminellen Organisationen der Welt) verdient, das die Mitglieder der Gang als Söldner und Soldaten einsetzt. MS-13 ist locker mit den Sureños verbündet, um die Vorherrschaft der Norteños in SF anzugreifen.

In Chinatown ignoriert die Bevölkerung zum Großteil die zwei aktiven Triaden, die Jackson Street Boys und die Wah Ching. Die beiden Gruppen rivalisieren zwar, haben aber keine offenen Krieg wie die Norteños und Sureños. Die lokalen Geschäfte in Chinatown werden zumeist von einer der beiden Gangs ausgeblutet - Schutzgelderpressung. Zudem organisieren sie illegale Prostitution, etwas Rauschgifthandel und den einen oder anderen Glücksspielring.

Außerdem leben zurückgezogen in Japantown ein paar Yakuza aus älterer Zeit. Sie mischen nicht mehr groß mit im organisierten Verbrechen der Stadt und ihre Unternehmungen sind öfter im legalen Bereich als im illegalen angesiedelt. Dennoch: Sie sind noch da, und wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet, einen großen Fang zu machen, werden sie zugreifen.

Überquert man die Bucht über die Brücke nach Osten, kann man in Oakland auf die Hells Angels treffen. Der Motorradclub hat eine lange Geschichte von Anschuldigungen seitens offizieller Stellen, dass es sich um eine kriminelle Organisation handelt. Aber die Hells Angels behaupten, dass sie lediglich Motorrad-Enthusiasten sind - aber wer ein bisschen Einblick in die kriminelle Szene hat weiß, dass die Angels sich in der Waffen- und Autoschieberei betätigen und auch anderen kriminellen Nebenerwerbstätigkeiten nicht abgeneigt sind.