[Eliza] Der Zeit folgend- in ein magisches Leben

"Ich frage Fleetwood ob sie mich zu allen hinbringt. Dann checke ich aus was bei uns allen in nächster Zeit passieren wird. Wenn mir nicht gefällt was ich bei meinem besten Freund sehe, dann greife ich ein und tue was getan werden muss!"

Sie sah überzeugt zu Sapphire und nickte mit dem Kopf.

"Ja... so wird das gemacht! Und wenn ich eingreifen muss, dann sage ich dir sofort Bescheid!"

"Wo sitzt der denn, dein Kumpel?"

Er legte den Kopf schräg.
"Außerdem solltest du vielleicht diesen Pinsel mal durchleuchten. Es bringt nämlich lange nicht jeder ein Artefakt von seinem Erwachen mit... vielleicht hilft dir das Ding ja."

"In Union City, wie ich erzählt habe ...das macht es ja so kompliziert!"

Dann legte sie ihren Kopf schräg und runzelte die Stirn.
"Wie soll ich meinen Pinsel untersuchen? Ich benutze meinen Pinsel die ganze Zeit für meine Magie ,wenn es sich anbietet. Oder meinst du noch was anderes?"

"Dann wirst du ihn sicher nicht vor die Nase bekommen, um seine Zukunft vernünftig zu lesen."

Er strich sich über Kinn.
"Wenn du mir was von ihm bringst, könnte ich das machen. Und was den Pinsel angeht... mit der Sicht natürlich. Du benutzt ihn wahrscheinlich als Instrument, aber vermutlich ist das Ding noch zu ganz anderen Sachen fähig... ich meine, du hast damit den Niedergang eines Unternehmens in Arkadien verewigt."

"Das würdest du tun?" Sie schnellte auf Sapphire zu und umarmte ihn.
"Ich wäre so dankbar und mehr als das... dann tue ich auch etwas für dich!"

Sie ließ ihn wieder los und machte einen Schritt zurück, sie schaute ihn an und dachte kurz nach.
"Ich bringe dir gleich morgen etwas vorbei wenn du Zeit für mich hast?! ...Wegen meinem Pinsel, davon wissen nur du, Fleetwood und Eldritch, dass sollte besser so bleiben wenn er so mächtig ist oder? Fleetwood meinte auch schon das ich ihn Geheim halten soll, bevor ihn mir jemand nehmen will. Ich untersuche ihn auch gerne mit dir zusammen wenn du daran Interesse hast, immerhin hätte ich ihn weiterhin nur als Instrument genutzt...du bringst mir schon richtig was bei!"
Sie grinste dankbar und wackelte mit ihrem gesamten Körper etwas hin und her.

"Oh... Gott!"
Er wirkte zuerst überrascht, dann ein wenig pikiert von der Umarmung.

"Okay, das reicht, ich bin zerbrechlich. Außerdem werde ich von menschlichem Kontakt immer so stark abgenutzt. Bring mir was vorbei morgen, dann erledige ich das. Und ja, wenn du nicht willst, dass irgendwelche Arschgeigen allgemein oder vom Mysterium im Speziellen angeschissen kommen und das Teil einkassieren, dann halt das lieber weiter geheim."

Nebenbei schob er einige seiner Arbeitsutensilien; Garnrollen, Scheren und Maßbänder; auf dem Tisch zur Seite.
"Dann leg ihn mal da hin und konzentrier dich auf Arkadien. Die Sicht, die Sicht!"

Aha...das war also ein Problem...merke ich mir dann wohl besser. ...Pinsel...Pinsel... ahh da! Sie tastete in ihrem Ärmel nach dem Pinsel und zog ihn hervor. Sachte legte Eliza ihren Pinsel auf dem Tisch ab.

Sie nickte Sapphire zu, stellte sich vor den Tisch und griff mit ihren Gedanken nach Arkadien. Sie Blinzelte langsam und sah ein Schimmern und Glitzern von Partikeln in der Luft. Ihr Blick blieb auf dem Pinsel ruhen, sie fokussierte ihren Blick. Die Schimmernden und Glitzernden Partikel festigten sich und Eliza sah tausende kleine Spiegel um den Pinsel herum.

Das Kaleidoskop aus Spiegeln bewegte sich in regelmäßigen, sich immer wieder verschiebenden Mustern um das Artefakt. Es hatte einen Hauch des Schicksals, ein klares Gefühl erhabener Zwecke und verheißungsvoller Geschicke.

Spoiler:

Der Pinsel trat gänzlich und singulär in ihr Bewusstsein, alles andere wurde an den Rand gedrängt. Sie fokussierte ihren gesamten Willen und ihre magische Aura auf das Artefakt, dessen geschwungene Linien wie Sonnenlicht zu glimmen und sich schließlich als Lichtbögen durch den Raum fortzusetzen begannen. Sie wurden von den Spiegeln reflektiert, brachen sich und so entstand ein schwindelig komplexes Glüh-Geäst, in dem sich Eliza zunächst überhaupt nicht orientieren konnte.

Sie sah gewisse Ähnlichkeiten zu ihrer eigenen Magie, aber die Unterschiede waren zu deutlich, als das man beides verwechseln konnte. Das war nicht Magie eines anderen Erwachten, die dem Pinsel innewohnte, sondern er speiste sich aus der Macht Arkadiens selbst. Dabei hatte er seinen eigenen, wenn auch dezenten Nimbus - der Geruch von frischer Farbe. Obwohl sie seit ihrem Erwachen ein unglaublich gutes Gefühl für Zeit und das Alter von Dingen hatte, konnte sie bei dem Pinsel nicht sagen, wie alt er war.

Die Macht dieses Gegenstandes war groß - die Lichtbögen strahlten weit und hell, deutlich weiter und heller als es ihre eigene Magie vermochte. Aber selbst diese Macht war ein schwächliches Lüftchen im Vergleich zu dem, was sie sah, wenn sie tief in den Kern, in den Ursprung des Artefakts sah: Die Macht dort war enorm, grell, heiß und dröhnend laut. Sie hatte das Gefühl, ihre Netzhäute würden versengt werden, sollte sie zu lange in diese Quelle starren. Bevor ihr Verstand durch dieses überwältigende Bombardement aus Eindrücken schmolz, wendete sie sich instinktiv ab.

Spoiler:

Diese Energie war ihr ins Mark gefahren, und sie fühlte sich ausgelaugt und kaputt. Trotzdem brachte sie noch den Willen auf, die rätselhaften Mächte des Gegenstandes weiter zu erforschen - wie bei der Sonne vermied sie es nun, in den Kern des Artefakts zu sehen, sondern untersuchte lieber die Spiegelungen außen herum.

Erst waren sie nur ganz klein, aber unter Elizas Blick wurden sie größer - da spielten sich Szenen ab in den Tiefen der Spiegel. Eine Frau hielt liebend ihren Partner im Arm. Ein Junge machte einen entscheidenden Homerun in einem wichtigen Spiel. Ein Mann beweinte seinen dahingeschiedenen Vater. Ein Lichtbogen vom Pinsel berührte alle diese Szenen, und sie wurden von glühenden Pinselstrichen übermalt. Die Frau traf heimlich ihren Ex-Freund - der Junge war flog aus dem Spiel - der Mann saß noch zufrieden mit seinem Vater in einem Restaurant. Diesen neuen Szenen haftete aber etwas Unwirkliches an. Es waren Miragen - Fälschungen, die der Pinsel da erzeugt hatte.

Aber da war noch eine Szene. Ein junger Mann ging nervös vor einem Besprechungsraum auf und ab. Ein Lichtstrahl traf ihn und wurde reflektiert. Wo der reflektierte Lichtstrahl die Wand traf, entstand ein Bild. Es zeigte denselben Mann strahlend die Hand seines neuen Chefs schütteln. Dann ging der Mann in den Besprechungsraum. Einige nicht definierbare Augenblicke später kam er mit seinem neuen Chef aus dem Raum, sie schüttelten sich die Hände und waren für einen Moment das genaue Spiegelbild des Reflexionsbildes an der Wand. Diesmal waren da keine Anzeichen einer Täuschung - der Pinsel hatte ein Schicksal gemalt, und es war daraufhin eingetreten.

Spoiler:

Eliza verfolgte aufmerksam was sich ihr offenbarte und sog alles in sich auf. Nichts von all dem wollte sie vergessen, damit sie zu einem späteren Moment in Ruhe darüber nachdenken oder reden konnte.
Sie stand da mit weit geöffneten Augen und starrte auf ihren Pinsel hinunter.

Sie hatte das Gefühl, dem Geheimnis des Pinsels auf den Grund gegangen zu sein, es gab zumindest keine neuen Phänomene mehr, die sie erforschen konnte. Außerdem tat es sehr gut, ihre Augen auszuruhen und mit dem Blick in die normale Welt zurückzukehren.

Sie schloss ihre Augen und entspannte sie für einen Moment lang. Als sie, sie wieder öffnete schaute sie hinüber zu Sapphire.

"Ich denke ich weiß noch lange nicht alles, aber scheiße... mein Pinsel hat ja heftige Magie drauf! Jetzt muss ich wirklich herausbekommen wie ich diese Magie einsetzten kann. Was denkst du dazu?"

"Ich denke, es ist ein Pinsel, also wird er seine Kräfte wohl im Zusammenhang mit dem Zeichnen und Malen preisgeben. Symbolisch hat dir der prüfende Blick ja vielleicht schon gezeigt, wie er funktioniert."

Er besah sich den Pinsel.
"Ich würde an deiner Stelle einfach ein bisschen herumexperimentieren. Im Notfall kann man ihn auch mit einem kleinen Zauber dazu bringen, seine Magie auszuspucken."

Kurz nickend, drehte sie sich zurück zu ihrem Pinsel und nahm ihn vorsichtig vom Tisch. Sie drehte ihn, prüfend, in der Hand haltend hin und her, so das, dass Silber funkelte.

"Joa ich werde wohl erst mal..." sie schluckte leicht "...besser werden müssen!"

Mit leicht angespannter Stimme und Ehrfurcht die heraus klang überlegte sie laut.
"Wenn ich die Macht meines Pinsels nutzten könnte...dann könnte ich mit ihm die Zukunft von Jack malen!" Sie seufzte lang und schwer, man konnte ihr die Erschöpfung unter der Decke der Aufregung und Ehrfurcht langsam immer stärker anmerken.

"Ich muss üben!"

"Möglich ist es... wenn man irgendwie die Entfernung überbrücken kann."

Nachdenklich betrachtete er das Artefakt in Elizas Hand.

"Das ist ne große Sache. Pass gut auf das Ding auf."

"Ja das tue ich!" Nachdenklich steckte sie ihren Pinsel zurück in den Ärmel.

Ob ich es so schnell schaffe?...Kann ich schnell besser werden...kann ich innerhalb eines Tages so gut werden, um die Macht zu nutzen?...Scheiße..es muss einfach gehen!

Ihr Blick verfinsterte sich, sie zog die Augenbrauen zusammen und ihre Stirn legte sich in Falten.
Die Magie meines Pinsels ist wirklich extrem sagenhaft!...ich muss echt aufpassen was ich tue...nur hat Sapphire recht, ich muss Experimentieren und das werde ich morgen auch auf jeden Fall tun...nur nicht heute ohhh nein heute nicht! Mein Pinsel hat mir gezeigt wie Mächtig er ist!...nicht mehr heute ... Sie schauderte etwas.

"Ich teste morgen meine Möglichkeiten mit dem Pinsel aus...morgen kann ich das sicher ausprobieren. Wenn du nichts dagegen hast würde ich das gerne in deiner Anwesenheit tun, falls irgendwas mächtig schief läuft!"

"Nagut, komm vorbei. Dann werd ich wohl Zauber vorbereiten, die verhindern, dass das Ding uns um die Ohren fliegt."

Er seufzte theatralisch.
"Dann müsste ich renovieren..."

Eliza Mund verzog sich zu einem kleinem lächeln. Sein Humor ist echt die härte, ich mag ihn jetzt schon...er hilft mir so sehr mit allem!

"Dann komme ich morgen nochmal vorbei, bringe etwas von Jack mit und Versuche mich an der Macht des Pinsels...hoffentlich ohne hier irgend etwas zu zerstören."

"Eigentlich ist unsere Magie ja nicht dafür bekannt, explosiv zu sein."

Er lächelte garstig.
"Andererseits können wir alle möglichen Arten von Unfällen passieren lassen... rein zufällig. Also dann bis morgen!"

Eliza entfuhr ein amüsiertes, fieses, leises kichern.

"Bis morgen also!" Dann mal zurück zu Fleetwood!
Sie stand seltsam steif da, da sie sich verkniff, Sapphire erneut zu umarmen. Schließlich lächelte sie und ging dann langsam hinaus.

"Ciaooo!"
Er winkte ihr royal zum Abschied.

Draußen wartete Fleetwood und schaute ihr erwartungsvoll entgegen.
"Das hat ja ein bisschen gedauert... wie wars?"

"Danke dir fürs warten! Es war wirklich gut das ich zuerst zu Sapphire gegangen bin. Ich habe direkt eine Menge gelernt!" Sie schaute sich etwas misstrauisch um und sprach dann sehr leise weiter "...alles andere erzähle ich dir irgendwo, wo es sicherer ist. Es gibt auf jeden Fall großartige Neuigkeiten!"
Eliza lächelte Fleetwood zufrieden an.

"Fahren wir jetzt direkt weiter zu Belladonna? Oder möchtest du nun lieber nach Hause? Wie sieht es aus...wir müssen sie bestimmt auch erst anrufen oder?"
Mit fragendem Blick schaute sie Fleetwood in die Augen.

Fleetwood lächelte, dann schüttelte sie knapp den Kopf.

"Das sind ja wunderbare Neuigkeiten. Und nein, wir können einfach im Charade vorbeisehen."
Sie wendete sich wieder der Bushaltestelle zu.

"Das ist ein Bistro, das ein Hinterzimmer hat, wo wir vom Freien Konzil uns treffen können. Wir hatten mal eine Bar für alle Magier des Pentakels - das Ugly Truth. Aber da gab es dann einige heftigere Streitereien, deswegen hat das Konsilium uns den Laden dicht gemacht."
Fleetwood zuckte mit bedauernder Miene mit den Schultern, während sie sich etwas abseits der anderen Fahrgäste hinstellten, um auf den Bus zu warten.

Eliza stellte sich zu ihr und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter, während sie Fleetwood anlächelte.
"Hauptsache es gibt noch einen Ort an dem man sich treffen kann, dass ist doch die Hauptsache...irgendwann gibt es sicher auch wieder einen Ort für alle. Manches braucht einfach ein bisschen Zeit und gute Gedanken!"

Sie nahm ihre Hand von Fleetwoods Schulter und tänzelte etwas um sie herum, als wäre sie ein nerviger Vogel.
"Es ist so lieb von dir, dass du mich begleitest! Und das ja schon von Anfang an. Jetzt wo ich mit Sapphire gesprochen habe, um zu schauen ob er und ich miteinander aus kommen, ist mir nochmal mehr aufgefallen, dass du für mich ja eigentlich auch schon eine Mentorin bist. Ich meine du hast mir alles erklärt, was ich am Anfang wissen musste, damit ich nicht Blind ins verderben stürze. Es waren zwar keine Arkana aber alles sonst...und im Grunde könnte ich von dir doch auch noch so einiges lernen oder? Besser mehr als einen Lehrer...und vielleicht hast du ja Lust und Laune mir welche von deinen Arkana beizubringen wenn das geht!"

Eliza blieb, sich ein letztes mal drehend, stehen und schaute Fleetwood mit einem glücklichen lächeln an.